Arbeitskreis „MGB trifft Wirtschaft“
Das Melanchthon-Gymnasium pflegt eine enge Kooperation mit schulexternen Partnern aus der Arbeits- und Berufswelt sowie weiterführenden Bildungseinrichtungen. Unsere Schülerinnen und Schüler profitieren davon. Sie nehmen teil an Betriebsführungen, Infoveranstaltungen mit Auszubildenden oder können schulexterne Experten in den Unterricht einladen. Sie können Praktikas bei unseren Kooperationspartnern absolvieren. Auch erhalten sie in konkreten Projekten wie zum Beispiel den Betriebserkundungen zum Thema „Projektmanagement“ und „Steuern und Regeln“ im Rahmen von NwT Einblicke in die Wirtschaftswelt von heute und morgen.
Das Melanchthon-Gymnasium hat heute 12 verbindliche Kooperationsvereinbarungen auf schriftlicher Grundlage. Der Arbeitskreis "MGB trifft Wirtschaft", der aus Lehren und bei Bedarf aus außerschulischen Experten besteht, pflegt diese Kooperationen und entwickelt sie weiter. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht und Verbesserungsvorschläge erörtert. Angedachte Aktionen werden am Anfang des Schuljahres mit allen Kooperationspartnern besprochen, so dass eine Grobplanung aller Aktivitäten und gemeinsame Jahresplanung im Vorfeld stattfindet. Das gibt sowohl den Kooperationspartnern als auch unserer Schule Planungssicherheit.
In folgender Tabelle finden Sie eine Auflistung der Aktivitäten auch mit unseren Kooperationspartnern im letzten Schuljahr.
Aktivitäten
Wirtschaftskurse am MGB simulieren Unternehmensführung
Am Melanchthon-Gymnasium Bretten fand der erste Teil einer Wirtschaftssimulation in Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim statt. Manuela Gemmrig vom Institut für Management-Simulation machte ihr Abitur 2003 am MGB und kehrte nun als Lehrbeauftragte für Planspiele an ihre alte Schule zurück. Der erste der drei vierstündigen Wirtschaftskurse des Abiturjahrgangs nahm diese Woche an der Wirtschaftssimulation teil. Die beiden anderen Kurse werden am 22.11 bzw. 5.12. in den Genuss kommen. Die Veranstaltungen erstrecken sich über den ganzen Tag und entsprechen dem, was die Studenten des ersten Semesters an der Hochschule Pforzheim im ersten Semester absolvieren. Sie arbeiten in Kleingruppen, die willkürlich eingeteilt werden, um neue Gruppen in der Fähigkeit zur Teamarbeit zu schulen. Die im Wirtschaftskurs erworbenen Kenntnisse sollen in einer realistischen Simulation umgesetzt werden. Dieser Ansatz machte den Schülerinnen und Schülern nicht nur sichtlich Spaß, sondern weckte im besonderen Maße auch ihren Ehrgeiz, sich mit den anderen Gruppen zu messen. Der Wettbewerbscharakter führte zu Motivationsschüben, die auch für den Unterricht genutzt werden sollen. Nach jeder der drei Arbeitsperioden wurde eine Feedbackrunde eingeschoben, in der Manuela Gemmrig die Gruppen individuell beriet und Anregungen gab. Sie hinterfragte das eine oder andere Konzept und führte die Gruppen somit zu einer Optimierung ihrer jeweiligen Strategie. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler bei den Treffen mit der Expertin, wie sie im Vergleich mit den anderen lagen, denn Manuela Gemmrig analysierte und bewertete die bisherige Leistung immer wieder durch ihr Feedback und nannte den Gruppen ihren momentanen Marktanteil. Nach diesem durchweg positiven Beginn freut man sich am MGB schon auf die nächsten Termine.
Auftaktveranstaltung „Wirtschaft macht Schule“ am MGB
Melanchthon-Gymnasium intensiviert seine Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region
25 Prozent aller Studenten brechen frühzeitig ihr Studium ab, nicht viel besser sieht es in den Ausbildungsberufen aus. Zudem bescheinigt Pisa dem deutschen Bildungswesen Schwächen im Problemlösungsverhalten der Schulabgänger.
Diese erschreckende Diagnose stellte Schulleiter Rüdiger Herrscher an den Beginn seiner Begrüßungsrede. Die Diagnose gebe Anlass zur Sorge, mache aber auch deutlich, wie wichtig eine Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft ist, um diesen Missstand im Interesse aller zu beseitigen. Am Melanchthon Gymnasium habe man die Notwendigkeit schon früh erkannt, sich als Schule zu öffnen, um den Schülern einen realistischen Eindruck von der Arbeitswelt bieten zu können und sie pragmatisch aufs Leben vorzubereiten. Dies gelinge jedoch nur mit Hilfe von Experten aus der Wirtschaft, die diesen Prozess begleiten und beratend zur Seite stehen. Und zahlreiche potentielle und bereits aktive Helfer hatten sich in der Aula des MGB eingefunden.
Oberbürgermeister Paul Metzger sprach die erforderliche Synthese von Theorie und Praxis an und forderte die anwesenden Vertreter der Unternehmen auf, sich im eigenen Interesse für die Förderung des Nachwuchses zu engagieren. Bernd Bechtold, Schirmherr der Veranstaltung und Präsident der IHK Karlsruhe, machte deutlich, wie bedeutsam es für die Unternehmen sei, gerade jetzt, in Zeiten der Krise, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und Fachkräfte auszubilden, denn in 20 Jahren gebe es 25 Prozent weniger Schulabgänger und der Wettbewerb um junge, gut ausgebildete Menschen habe bereits begonnen. Er forderte jedoch auch die Schüler und Lehrer auf, sich zu engagieren, in Betriebe zu gehen, die Augen aufzumachen und Begeisterung zu entwickeln. Umrahmt wurde die Veranstaltung von der Big Band des MGB, die, so Bechtold, Beispiel für außergewöhnliches Engagement und Professionalität sei, reisten sie doch eigens für diese Veranstaltung aus dem Probenlandheim an.
Professor Peter Eyerer vom Fraunhoferinstitut ICT lieferte in seinem Vortrag ein Beispiel für die Möglichkeiten einer gelungenen Zusammenarbeit. Er referierte mit spürbarer Begeisterung über die Kooperation mit dem MGB im Rahmen von TheoPrax, einer Methodik, die im Fach Naturwissenschaft und Technik (NWT) praktiziert wird. Hier werde Theorie und Praxisbezug miteinander verbunden. Die Rolle der Lehrer sei dabei eine moderierende und begleitende, die es den Schülern ermögliche, selbst aktiv zu werden.
Roland Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bruchsal-Bretten stellte die Aktivitäten seines Instituts im Bereich Berufsfindung vor. Der Erfolg sei augenscheinlich, denn die Volksbank habe im letzten Jahr keinen einzigen Auszubildenden gehabt, der die Ausbildung abgebrochen habe. Dies sei Ergebnis eines systematischen Entscheidungsprozesses. Die Volksbank bietet den Schülern die Möglichkeit, sich mit Hilfe des Berufsnavigators und Beratungsgesprächen vernunftgesteuert für eine Ausbildungsberuf zu entscheiden, ihr Eignungs- mit dem Anforderungsprofil des Berufs in Einklang zu bringen. Er ermunterte die Anwesenden, die Ausgaben im Bildungsbereich weniger als Kosten, sondern eher als Bildungsinvestitionen zu sehen.
Gerhard Obhof vom Förderverein des MGB sieht diesen als Scharnier zwischen Schule und Unternehmen und verdeutlichte das Engagement des Fördervereins durch eine beeindruckende Zahl. 15.000 Euro seien zum Beispiel für TheoPrax bereitgestellt worden und weitere Unterstützung durch die bereits über 500 Mitglieder werde folgen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen mit der Sparkasse und der Volksbank Bruchsal-Bretten. Die Sparkasse, vertreten durch Filialdirektor Gerhard Obhof, engagiert sich bereits seit geraumer Zeit, zum Beispiel indem sie den Gründerpreis unterstützt. Die an diesem Gründerpreis beteiligten Schüler stellten ihre Arbeit im Anschluss auf einem „Markt der Möglichkeiten“ vor und zeigten, wie wichtig die Unterstützung der Sparkasse für sie ist. Auch die anderen Informationsstände (Berufsorientierung, Naturwissenschaft und Technik, Gesellschaftswissenschaften, Chameleon Schüler –GmbH, Soziale Verantwortung und Compassion) luden die Vertreter der Unternehmen ein, Möglichkeiten der Kooperation zu erkunden und Kontakte zu knüpfen.