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Mahnwache an Stolpersteinen

Wie funktioniert Erinnerung?

Indem man politisch interessiert und engagiert ist, indem man sich auf die Straße begibt und eine Haltung einnimmt, in Stille gedenkt, gesicherte Informationen weitergibt, ins Gespräch kommt mit allen Generationen, innerlich bewegt innehält. Es war im wahrsten Sinne bewegend zu sehen, wie die jungen Menschen zeigten, dass sie nicht vergessen wollen. Sie sprachen Passanten an und machten aufmerksam auf die Schicksale Brettener Bürgerinnen und Bürger, denen die Stolpersteine gewidmet sind. Im Alltag mag man achtlos an diesen Stolpersteinen vorbeigehen, aber am 80. Jahrestag der Reichspogromnacht wurde man dank der Schülerinnen und Schüler gewahr, was mitten unter uns damals passierte. „Wir haben diese Erfahrung und müssen sie nutzen, damit so etwas nie wieder passiert.“ Fremdenfeindlichkeit, Menschenverachtung und Rassismus zeigen sich wieder ungeniert. Laute, rauhe Töne sind häufiger und deutlicher zu hören. Da tut es gut zu erleben, wie ernsthaft, gewissenhaft und empathisch junge Menschen sich dafür einsetzen, dass in unserer Gesellschaft die Gewalt gegen Andersdenkende, Juden oder angeblich unwertes Leben keinen Platz hat. Die Unterhaltungen mit Passanten, gleich welchen Alters, zeigten, dass man schnell vergisst, was damals am 9. November passierte. Erschüttert erlebten die MGBler aber auch, dass manche selbst nach 80 Jahren noch lebendige Erinnerungen an die Pogromnacht haben, die sie belasten. Diese Zeitzeugen wird es nicht mehr lange als Gesprächspartner geben. Die Jugendlichen hörten umso aufmerksamer zu und halten mit ihrer Aktion nicht nur die Erinnerung wach, sondern auch die Hoffnung, dass es viele Menschen geben wird, die sich der Gewalt entgegenstellen werden. Die nicht still danebenstehen werden, wenn Unrecht geschieht und die mit großer Überzeugung für Demokratie, Menschenwürde und ein friedliches Miteinander einstehen. (soe) Hier noch einige Impressionen