Zur Startseite

Konzerte der Streicherensembles 2020

Vor zwanzig Jahren begann ein erfolgreiches Modell am MGB, das mittlerweile im ganzen Land Nachahmer findet. Die Idee, Kinder in der fünften und sechsten Klasse in sogenannten „Streicherklassen“ an ein Instrument heranzuführen und den Kindern zu ermöglichen, dieses Instrument nicht nur zu erlernen, sondern auch in einem Ensemble regelmäßig öffentlich spielen zu können, hat sich als sehr tragfähig erwiesen. Kirstin Kares war damals die treibende Kraft und beweist auch heute noch, gemeinsam mit ihren Kollegen Robert Gervasi und Andreas Sekulla, wie gut die Ausbildung am MGB funktioniert. 

Wie jedes Jahr begann das Konzert mit den „Setzlingen“, die Klassiker wie „Open String Samba“ mit Lust und guter Laune präsentierten. Unter der Leitung von Robert Gervasi zeigten die Fünftklässler*innen, was sie bisher schon gelernt haben. Sie verließen zu Recht mit Stolz und unter großem Applaus die Bühne, um diese den Größeren zu überlassen. Mit Schwung und Selbstbewusstsein ging die 6d zu Werke. Dass sie schon ein gutes Gespür für die Atmosphäre unterschiedlicher Stücke entwickelt haben, zeigten sie mit dem melancholischen „Simon Tov“, dem getragenen „Greensleeves“ oder dem schwungvollen „Disco“.

La Piccola Camerata setzte dann vor der Pause sehr unterschiedliche Akzente. Zunächst kam Georg Friedrich Händels „Suite D-Dur“ zur Aufführung. Das Klangspektrum wird in der Piccola Camerata durch Flöten, Klarinette und Schlagwerk erweitert, sodass der barocke Charakter authentisch umgesetzt wurde. Robert Gervasi sorgte hier im wahrsten Sinne des Wortes für gute Stimmung und das gut eingespielte Ensemble erhielt einen verdienten Zwischenapplaus, bevor es mit einem abwechslungsreichen Filmmusik-Medley weiterging. Unterstützt von Kirstin Kares am Klavier überzeugten vor allem die elegant arrangierten Übergänge zwischen den verschiedenen Werken zu Filmen wie Jurassic Park, Herr der Ringe oder Fluch der Karibik. 

Nach der Pause wurde das Thema Filmmusik mit der Suite aus „Der Hobbit“ weitergeführt. Eine gekonnt gesetzte dramatische Steigerung, gefolgt von „Der Schwan“ aus dem Karneval der Tiere von Saint-Saëns, einem Stück für Solo-Violoncelli und Orchester. Hier begleitete Barbara Noeldeke ihre Schützlinge, die sie als Instrumentallehrerin an der Musikschule betreut. Nachdem die Zuhörer ins „La La Land“ (Hurwitz) reisen durften, folgte sicherlich ein Höhepunkt des Abends. Victoria Pall glänzte mit Antonio Capuzzis „Allegro“ am Kontrabass. Begleitet wurde sie dabei von Annika Weiß, Sophia Wieder, Mona Kempf und Franka Forkel, einem wunderbar harmonierenden Streichquartett aus erfahrenen Schülerinnen der Oberstufe. Den Abschluss dieses genussvollen Abends bildete schließlich wieder Filmmusik, nämlich aus „The Chronicles of Narnia“. Klirrend, kalt und scharf, so bezeichnete Andreas Sekulla die Atmosphäre dieses Stückes. Damit zeigte das Kammerorchester eine neue Facette ihres Repertoires und erwärmte aufgrund seines Könnens, trotz der genannten Atmosphäre der Musik, die Herzen der Zuhörer. (Soe)