Interview mit der WM-Teilnehmerin Mia Fuchs
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Lesen Sie hier das Interview mit Mia Fuchs aus der Jahrgangsstufe 2, die vom 27. September bis zum 10. Oktober an der Juniorenweltmeisterschaft im Sportschießen in Peru teilnahm.
Hallo Mia, vielleicht stellst du dich kurz noch mal vor, für die Leute, die dich nicht kennen.
Ich heiße Mia Fuchs und bin 17 Jahre alt.
Wie bist du zu der Sportart überhaupt gekommen?
Mich hat das Schießen im Schützenverein schon als Kind interessiert und ich habe mich dazu entschlossen, damit anzufangen, als ich alt genug war.
Seit wann betreibst du diese Sportart?
Seit 2016.
In welchem Verein hast du angefangen? Und bist du immer noch in diesem Verein oder hast du zwischenzeitlich mal gewechselt und wenn ja wohin?
Ich habe beim SV Gondelsheim angefangen und habe inzwischen zum KKS Hambrücken gewechselt.
Wie oft trainierst du in der Woche?
Am Schießstand 4-5 mal, die restlichen Tage Athletiktraining zu Hause.
Wie fühlt es sich an, als eine der 31 Sportler*innen ausgewählt zu werden?
Ich bin stolz darauf, da ich sehr viel Arbeit investiert habe, um bei der Qualifikation für die WM in guter Form zu sein.
Wie hast du reagiert, als du mitbekommen hast, dass du mit auf die Weltmeisterschaft darfst?
Bei der Qualifikation habe ich sehr darum gekämpft, unter die Besten zu kommen und mich damit zu qualifizieren. Als es dann feststand, war ich sehr erleichtert.
Mit welcher Art von Pistole bestreitest du die Wettkämpfe?
Luftpistole (Luftdruck, 10m), Sportpistole (Kleinkaliber, 25m)
War es schade, dass du nicht auf die Europameisterschaft in Osijek gehen konntest? Wäre es für dich eine gute Vorbereitung auf Peru gewesen?
Natürlich war es schade. Wettkampferfahrung auf internationaler Ebene zu sammeln, wäre sicherlich keine schlechte Vorbereitung gewesen.
Hattest du vor Peru noch mal ein Trainingslager?
Ja, wir hatten eine unmittelbare Wettkampfvorbereitung mit allen WM-Teilnehmern vom Team Pistole.
Wie war es in Peru? Hast du auch etwas von Peru gesehen?
Es war schön in Peru. Wir hatten ein Hotel in der Nähe vom Strand und haben Lima etwas besichtigt. Die Kultur in Peru ist eine völlig andere. Das war ein interessantes Erlebnis.
Hast du besondere Erinnerungen an die Weltmeisterschaft, die dir gerade einfallen?
Eine ganz besonders schöne Erinnerung ist, als mein Freund dort mit der Luftpistole die Bronzemedaille gewann.
Was war dein erster Eindruck, als du die Halle und alles drum herum, wo der Wettkampf stattgefunden hat, gesehen hast?
Die Schießanlage war auf einem Militärgelände, was im ersten Moment sehr ungewohnt war. Das Feeling war anders als auf deutschen Schießständen, da die äußeren Gegebenheiten besonders waren.
Hast du ein oder zwei besondere Erlebnisse im Kopf über die Weltmeisterschaft?
Der Flug zur Weltmeisterschaft war für mich ein besonderes Erlebnis, da es mein erster Flug war.
Wie sah denn so ein typischer Wettkampftag aus?
Jeder Wettkampftag war anders, da die Disziplinen unterschiedlich ablaufen.
Kannst du vielleicht mal einen Wettkampf Tag beschreiben? Damit man eine Ahnung davon hat, wie sowas abläuft.
Beispiel Luftpistolen Wettkampf Einzel: Wir waren um ca. um 11 Uhr auf dem Schießstand, Waffen aus der Waffenkammer holen; ab 12.30 Uhr ca. auf den Wettkampf vorbereiten durch Trockentraining in einem bestimmten Bereich gegen eine Wand, Theraband Übungen und Fokus auf den Wettkampf, letzte Trainergespräche; 13.30 Uhr Standbelegung (wir dürfen alles hinlegen und am Stand Trockentraining machen); 13.45 Uhr Probe-Schießen; 14 Uhr Wettkampf Start; 75 Minuten Zeit für 60 Wettkampf Schüsse; Ansonsten war an diesem Tag nichts mehr. Normalerweise ist für die besten 8 Schützen im Anschluss noch ein Finale. Bei dieser WM war das erst am nächsten Tag. Wir haben dann noch die anderen deutschen Sportler angefeuert.
Wie waren denn dort die Coronaregeln? Musstet ihr im Hotel bleiben oder durftet ihr es auch verlassen?
Die Coronaregeln waren sehr streng, da dort das Gesundheitssystem nicht so gut ist. Auf dem Schießstand mussten wir uns alle drei Tage testen lassen und in der Stadt von Lima muss man fast überall zwei Masken übereinander tragen.
Musstet ihr davor oder danach in Quarantäne?
Nein, da Peru kein Hochrisikogebiet ist.
Ist man vor einem Weltmeisterschaftswettkampf noch mal aufgeregter als vor einem anderen? Wie ist das Feeling bei einer Weltmeisterschaft?
Ja, ich war viel nervöser als bei anderen Wettkämpfen, die man öfter beschreitet. Es ist ein besonderes Feeling, das man sonst nie hat.
Kanntest du vorher noch andere Teilnehmer (also aus Team Deutschland) und wenn ja wie gut?
Aus Team Pistole kannte ich alle, durch den Landeskader oder Nationalkader. Die meisten kannte ich relativ gut und wir verstehen uns auch alle sehr gut.
Was sind deine größten Erfolge, die du bis jetzt hattest?
Mehrere Deutsche Meistertitel, einen zweiten Platz beim internationalen Wettkampf in Pilsen (Tschechien) und natürlich die Teilnahme bei der WM.
Könntest du dir vorstellen, nach dem Abi Profisportlerin zu werden oder bleibt es dein Hobby?
Zuerst einmal möchte ich mich nach dem Abitur auf eine andere berufliche Karriere konzentrieren.
Herzlichen Dank für das Interview und dass du dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten.
Das Interview führte Sophia Hannich (10d)