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Das SWR-Fernsehen zu Gast am Melanchthon-Gymnasium

Der Brettener Musiktheoretiker Bernd Willimek hat eine Methode entwickelt, über die musikalische Untermalung von Märchen, die Emotionen von Kindern und Jugendlichen zu ergründen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d des Melanchthon Gymnasiums waren vor einigen Tagen Probanten um im Rahmen einer Reihe zu erforschen, wie junge Hörer auf verschiedene Versionen der musikalischen Untermalung eines Märchens, in diesem Fall einer modernisierten Fassung von "Dornröschen", reagieren.

Zunächst wurden einige Szenen in normaler Erzählform dargeboten, abgelöst von Szenen, die von Musik unterlegt waren. Diese erlebten die Kinder zweimal, mit unterschiedlichen Musikversionen. Nach dem Hören der zweiten Version wurde eine emotionale Entscheidung abgefragt, bei der es darum ging, welche die Schülerinnen und Schüler bevorzugen. Welche Musik passt also besser als  Untermalung des Textes? Verblüffend waren die am Ende nahezu identischen Antworten der MGBler, denn mehr als 90% der Schülerinnen und Schüler hatten gleich abgestimmt. Bernd Willimek folgert aus einer ganzen Reihe solcher Experimente, die er in Europa und Asien durchgeführt hat, dass es sehr wohl eine Korrelation zwischen  Musik und Emotionen gebe. In seiner Strebetendenztheorie konstatiert er, dass das Empfinden jedem Menschen angeboren, also nicht Ergebnis von Lernprozessen sei. In dieser Theorie widerspricht er auch der gängigen Meinung, Dur-Akkorde provozierten generell heitere, Moll-Akkorde dagegen nur düstere Stimmungen. Das wissenschaftliche Experiment am MGB zeigt, dass der Mensch intuitiv Musik mit einem entsprechenden Gefühl verbindet.