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So spannend und praxisorientiert kann Berufsorientierung sein

Schüler des Melanchthon-Gymnasiums erhalten eine Einführung in die Welt der Tontechnik

Wer würde nicht gerne an einer großen Filmproduktion mitarbeiten, mit einer der großen Bands auf Welttournee gehen, neue Computerspiele entwickeln oder mit innovativem Webdesign einer Firma zu einem erfolgreichen Internetauftritt verhelfen? Mit seinem Besuch am MGB machte Walter G. Hauschild den Schülerinnen und Schülern zweier 10. Klassen noch mehr Lust darauf. 


Ziel war für den erfahrenen Workshopleiter, den Teilnehmern sowohl die nötige Fach- als auch Methodenkompetenz zu vermitteln, um ergebnisorientiert verschiedene Musikstücke radiotauglich abzumischen. Hauschild erklärte, der Workshop sei dem „Hands-On“-Prinzip verpflichtet, das heißt Wissen werde nicht nur rein theoretisch vermittelt, sondern es gehe um das direkte Lernen durch die eigene praktische Umsetzung des Lernstoffes durch die Schüler. Und so verkabelten sie, stellten die einzelnen Tonspuren ein und arbeiteten mit Hall und Echogeräten. Der Projektleiter erläuterte, welche Funktion der Hall für das Raumgefühl hat, wie wichtig das Verhältnis von Gesang und Band ist, und dass der Gesang im Vordergrund stehen muss, weil der Gesang den Song verkauft. 

Für Hauschild ist die Beschäftigung mit Musik, die man persönlich nicht unbedingt liebt, besonders interessant. Und vor diese Herausforderung stellte er auch die jungen Tontechniker, damit sie lernen, gegenüber dem Anderen aufgeschlossen zu sein. Interessant war auch die Äußerung, es gebe eigentlich keine gute oder schlechte Musik, sondern nur gut oder schlecht gespielte Musik. Und wenn das Verhältnis der einzelnen Instrumente zueinander nicht gut abgestimmt sei, ein Instrument im Mix sogar völlig verschwände, könne das mit dem jeweiligen Musiker schon einmal ein Problem geben. 

All diese wertvollen Praxistipps vermittelte Hauschild auf humorvolle Art und trotzdem mit großer Ernsthaftigkeit. Er verwies auch darauf, dass Tontechniker über eine hohe soziale Kompetenz verfügen müssten, um mit den Bands zu kommunizieren und erzählte, wie gut erzogen die auf der Bühne so wild erschienenden Typen oft seien. So gewährte er den Schülerinnen und Schülern interessante Einblicke in ein weites und äußerst interessantes Berufsfeld.

Nach diesem Workshop dachte manch einer der Teilnehmer sicher über eine Ausbildung in den Medienberufen nach. Und so war es nur folgerichtig, dass Hauschild zu einem Ortstermin ans SAE Institute nach Stuttgart einlud und die Schülerinnen und Schüler ermunterte, sich für ein Praktikum zu interessieren.
Marc Soedradjat