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Wassergewinnung aus Nebel

Kickoff Meeting am MGB
Die Klassen 10a, 10b und 10c konnten sich kürzlich in der Aula über die Themen für ihr NWT Projekt des Schuljahres 2013/2014 informieren. Zunächst sprach Michael Schliep,  Vorstand des Vereins Claim for Dignity, über die Problematik der Trinkwasserversorgung in einem Entwicklungsland. Er machte in diesem Zusammenhang auf den sorglosen Umgang mit dem kostbaren Gut Trinkwasser aufmerksam und wies darauf hin, dass eine einzelne Person in Deutschland im Vergleich mit einer ganzen Familie in Peru ein Vielfaches an Trinkwasser verbrauche. Die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser klaffe weltweit enorm auseinander. Über ein Drittel der Weltbevölkerung gelte als unzureichend mit Wasser versorgt. Gleichzeitig sei das weltweit verfügbare Trinkwasser seit 1950 um fast zwei Drittel geschrumpft. Dadurch ergäben sich zwangsläufig Probleme und existenzielle Konflikte bzw. kriegerische Auseinandersetzungen. Am Beispiel Peru zeigte er das Problem der Versteppung und Wüstenbildung durch Abholzung. Nun gelte es die Küstenregion Perus, insbesondere die Provinz Islay, wieder aufzuforsten. Dort versucht man den Küstennebel zu nutzen. Dieser wird mit Hilfe von Nebelfängern gesammelt und zur Bewässerung genutzt. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler wird sein, mit verschiedenen Materialien zu experimentieren, um den Ertrag dieser Nebelfänger zu optimieren.

Dr. Jamal Sarsour vom Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf entführte in seinem Vortrag zunächst ins Thema Bionik und erläuterte dann die technische Seite des Untersuchungsprogramms für Gymnasien im Fach NWT. Er stellte den Versuchsaufbau vor und informierte über die Eigenschaften der Textilien, die zum Auffangen des Nebels geeignet sind. Die Schülerinnen erhielten Infos zu Feldversuchen in der Wüste Namib und auf Kreta und erkannten so, dass ihre Arbeit durchaus relevant für die Zukunft einer gesicherten Wasserversorgung ist. 

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Studiendirektor Bernhard Steger das Konzept der Wanderausstellung „Lebenselement Wasser“ vor. Diese, von dem letzten Jahrgang erarbeitete, Wanderausstellung wird von dem jetzigen Jahrgang in Gruppenarbeit ergänzt werden. Jede Projektgruppe hat die Aufgabe, ein Poster zu ihrem Thema und damit eine Dokumentation ihrer Arbeit zu entwickeln. Möglicherweise wird sogar eine interaktive Ausstellung zum Thema „Lebenselement Wasser“ entstehen, die dann international der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Die Zehntklässer haben also nicht nur ein äußerst interessantes und bedeutsames Thema für ihre Arbeit, sondern auch ein aufwändiges Projekt vor sich. Aufgrund der Relevanz des Themas für die Zukunft der Menschheit wird dieser Arbeitsaufwand aber sicherlich gerne von den Schülerinnen und Schülern aufgebracht werden.