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Musica antiqua - Beeindruckende Konzerte der Loeffelstielzchen

img src="/images/konzert%20vor%20dem%20melanchthonhaus%2027.9.2014.jpg" style="margin: 5px; float: left;" />Seit fast 30 Jahren bereichern die Loeffelstielzchen, AG für Alte Musik und Kultur am Melanchthon-Gymnasium Bretten, das Kulturleben Brettens. Sei es an Peter & Paul oder bei spektakulären Konzerten wie am vergangenen Wochenende im Gewölbekeller der Hutschmiede und im Melanchthonhaus.

Beide Konzerte waren bis auf den letzten Platz besetzt und die Zuhörer waren vom Gebotenen begeistert: Mit einer unglaublichen Vielfalt historischer Instrumente, seien es Gems- oder Krummhörner, Pommern und Schalmeien, Cornamusen, Bassanelli, Dulcian, Sackpfeife und Laute, Fideln und Schnabel-/ Nasen-/Knochenflöten – alle wurden mit traumwandlerischer Präzision gewechselt und beherrscht. Auch die Gesangsstücke u.a. mit dem Tenor Falko Feierabend wurden zu einem echten musikalischen Erlebnis; „Alta trinita“ mit großem a Capella-Chor zeugte von hohem musikalischen Niveau.

Die Werke stammten vom Hochmittelalter bis in die Renaissance, aus Ländern wie Spanien, Italien, Irland, Flandern, Deutschland und sogar Japan.

Mit historischer Sorgfalt und großem Einfühlungsvermögen wurde die Musik interpretiert und zauberte beim Zuhörer historische Bilder vor Augen: Gefühlvolle irische Liebeslieder in einem alten Pub, eine zierliche Geisha unter Pfirsichblüten, den Einzug stolzer Ratsherren, fürstliche Tänze am Hofe und brillant gespielte kammermusikalische Flötenstücke. Furios der Maurentanz – zunächst mit Knochenflöte, dann mit Schalmei und großem Ensemble dargestellt. 

Beeindruckend die Krummhornquartette, die geistliche Werke des Hochmittelalters und die Kompositionen italienischer Meister.

Langweilig wurde es in keiner Phase, zumal Bernardo von der Notenweyde (Bernhard Wendel, Leiter der AG) mit großer Eloquenz die Werke, Musikinstrumente und den historischen Hintergrund spannend darzustellen wusste. Viele kleine und große humoristische Einlagen ließen die Welt der fahrenden Spielleute aufblitzen wie mit Soli „Katzenmiau, Nasenflöte und dem pupsenden Rummelpott“.

Mit rauschendem Beifall gewährte die Künstlergruppe mehrere Zugaben und band das Publikum mit Refraingesang in die fast vergessene, aber bezaubernde Welt der  „Music antiqua“ ein.

Ph. Hammer