Italienaustausch der Klasse 10c
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Vom 16.03.-24.03.2015 fuhren 27 Schülerinnen und Schüler des Melanchthon-Gymnasiums Bretten mit ihren Lehrern Frau Groß, Frau Weis und Herrn Hanstein nach Crema in Italien. Der Schüleraustausch zwischen dem Melanchthon-Gymnasium Bretten und dem ITCG Luca Pacioli besteht bereits seit vielen Jahren. Das Besondere an diesem Austausch war, dass auch Philipp trotz seines Rollstuhls teilnehmen konnte.
Nach unserer neunstündigen Fahrt wurden wir herzlich von unseren Austauschpartnern vor der Schule in Crema begrüßt. Den ersten Abend verbrachte jeder bei seiner Gastfamilie zuhause. Trotz des Hinweises der Lehrerinnen schlugen sich die Meisten schon bei der Vorspeise den Magen voll. Schon da zeigten sich Unterschiede zwischen der italienischen und deutschen Kultur: zum Abendessen gibt es in Italien immer mehrere Gänge!
Am ersten Tag wurden wir von der Schulleitung des Pacioli freundlich begrüßt und bekamen als Gastgeschenk eine Schildkappe mit dem Aufdruck: "ITCG Luca Pacioli". Daraufhin wurden wir von einigen italienischen Austauschpartnern durch die riesige Schule geführt, die vor langer Zeit ein Kloster war.
Ein kleiner Einblick in eine Unterrichtsstunde zeigte uns die Unterschiede zwischen einer deutschen und einer italienischen Schule. Danach wurden wir durch Crema geführt und besichtigten den Dom, die alte Bibliothek und zu guter Letzt das Rathaus, in dem wir von der Bürgermeisterin von Crema in Empfang genommen wurden. Sie erzählte uns von den historischen Hintergründen der Stadt. Den Nachmittag und Abend verbrachte jeder mit seinem Austauschpartner.
Cremona war das erste Ausflugsziel unseres Austauschs. Da Cremona für ihre Geigenbauer bekannt ist (Stradivari, Amati, ...), besuchten wir einen Geigenbauer in seiner Werkstatt. Er erklärte uns den gesamten Arbeitsprozess vom Stück Holz bis zur spielfertigen Geige. Zwei Schülerinnen, die Geige spielen konnten, durften danach eine Geige testen. "Das war ein tolles Erlebnis!" schilderten beide. Unsere nächste Etappe war der 111m hohe Torrazzo, der Glockenturm des Doms. Nach 502 Stufen bekamen wir einen wundervollen Ausblick über Cremona zu sehen. Leider konnte Philipp diesen Ausblick nicht genießen, da der Torrazzo über keinen Aufzug verfügt. Dann hatten wir freie Zeit, um Mittag zu essen und Souvenirs zu kaufen. Der Abend wurde wie der vorherige in der Gastfamilie verbracht.
Am Donnerstagmorgen war unser Ziel Verona. Verona liegt in der Region Venetien, ca. 120 km östlich von Crema. Als wir nach der zweistündigen Fahrt ankamen, besichtigten wir die Arena von Verona, in der bekannte Opern wie beispielsweise "Romeo und Julia" oder "Aida" gespielt werden. Früher diente die Arena dazu, Gladiatorenkämpfe und andere Wettkämpfe auszuführen. Danach sind wir durch die prunkvollen Einkaufsstraßen zum berühmten Balkon von Romeo und Julia gelaufen und haben uns dort als Klasse an der Wand verewigt. Das durchaus leckere Eis durfte in der freien Zeit natürlich nicht fehlen. Einige nutzten auch die Zeit, um ein wenig einkaufen zu gehen. Gemeinsam besuchten wir auch die „Piazza delle Erbe“, die Statue des Dichterfürsten Dante sowie die "Skaligeri"-Gräber und
stiegen auf den „Colle di San Pietro“, von welchem wir eine tolle Aussicht auf Verona hatten und die Sonne genießen konnten. Doch leider hatte auch dieser schöne Ausflug ein Ende und nach unserer Fahrt zurück zur italienischen Schule verbrachten jeder den restlichen Tag mit seiner Gastfamilie.
Der letzte Ausflug vor dem Wochenende ging an den Gardasee, wo wir zunächst etwas Freizeit in Desenzano am südlichen Ende des Gardasees verbrachten. Dieser Tag war auch in Italien besonders, denn auch hier gab es eine Sonnenfinsternis, die Einige von uns bewunderten. Andere nutzen die Zeit, um Postkarten zu schreiben oder in ein Café zu gehen. Anschließend fuhren wir nach Gardone und besichtigten das "Vittoriale degli Italiani", den Park und das eindrucksvolle ehemalige Wohnhaus des italienischen Schriftstellers und Kriegshelden Gabriele d'Annunzio. Mit diesem letzten gemeinsamen Erlebnis begannen alle Deutschen ein von den Gastfamilien gestaltetes Wochenende.
Am Samstagabend trafen sich die meisten Austauschpaare in Crema, wo sich alle gemeinsam in einer Bar versammelten. Der Sonntag wurde frei von der Gastfamilie gestaltet. Viele besuchten Verwandte oder machten einen kleinen Ausflug in verschiedene Städte in der Umgebung.
Unser letzter Ausflug führte uns nach Mailand. Mailand, oder "Milano" im Italienischen, ist die Hauptstadt der Lombardei und eine weltweit bekannte Modemetropole. Dort besuchten wir eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt: das "Teatro alla Scala". Es war allgemein bekannt, dass hier nur die Besten der Besten auftreten. Danach bestiegen wir den Mailänder Dom, der komplett aus Marmor besteht. Zu unserem Besichtigungszeitpunkt wurde der Dom aufgrund der "EXPO" gereinigt, sodass der Marmor wieder überall weiß wurde. Auf der Dachterrasse des Doms genossen wir den Ausblick und die Sonne. Daraufhin hatten wir freie Zeit. Einige besichtigten den Dom von innen, Andere gingen Shoppen. Das Besondere an diesem Ausflug war, dass die italienischen Austauschpartner uns begleiteten und wir so mit ihnen unsere freie Zeit verbringen konnten.
An diesem Abend fand der von den Italienern organisierte Abschlussabend statt und so gingen alle am Austausch beteiligten Schüler und Lehrer gemeinsam Pizza essen.
Am Dienstag hieß es für uns Abschied nehmen. Für einige von uns war der Abschied sehr schwer und wir freuen uns alle sehr, die Italiener im April als unsere Gäste in Bretten empfangen zu dürfen.
Der Austausch war für uns alle voller neuer Erfahrungen: wir bekamen einen Einblick in die italienische Kultur und den Familienalltag. Nicht nur das Essen, sondern auch die Freizeitgestaltung und der Schulalltag sind in Italien völlig anders als in Deutschland. Wir als Klasse 10c, können diesen Austausch nur weiterempfehlen, da viele neue, enge Freundschaften entstanden sind.
Jana Freis u. Lisa Sulzer, 10c