Geschichte-Neigungskurs J2 verlegt Stolpersteine für Brettener NS-Opfer
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„Danke für eure große Mühe, meinem Vater einen Stolperstein neben seinen ermordeten Eltern zu setzen. Es bedeutet mir mehr, als ihr glauben könnt!“ Sichtlich gerührt dankte die Tochter von Bruno Veis, die extra mit ihrer Familie aus den USA angereist war, den Schülerinnen und Schülern.
In Anwesenheit von sieben Verwandten aus den USA wurden am 7. Oktober drei Stolpersteine für Mitglieder der Familie Veis aus Bretten verlegt. Nach einer bewegenden Gedenkveranstaltung vor ca. 150 Gästen in der Aula des Melanchthon-Gymnasiums setzte der Kölner Künstler Gunter Demnig die drei Stolpersteine für Bruno, Carl und Nanette Veis in der Pforzheimerstraße 25 und in der Melanchthonstraße 80. Die Brettener Familie Veis war in besonderem Maße von der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten betroffen: Bruno Veis gelang nach der Reichspogromnacht als 13-Jähriger die Flucht mit einem Kindertransport nach England, seine Eltern Jacob und Berta wurden in Auschwitz ermordet, Onkel und Tante konnten noch kurz vor dem Krieg aus Deutschland fliehen. Durch den Gedenkstein kehrt Bruno Veis nach fast 80 Jahren symbolisch zu seinen ermordeten Eltern zurück. Die Schülergruppe hatte viele Monate mit den Nachfahren kommuniziert und in Archiven recherchiert, um möglichst viel über die einzelnen Menschen hinter den Steinen in Erfahrung zu bringen. Wer mehr über die 33 Stolpersteine in Bretten erfahren möchte, kann seit dem 07.10. eine kostenlose App herunterladen, die ebenfalls von der Projektgruppe inhaltlich gestaltet wurde.
Hier finden Sie den Artikel aus den BNN, den wir mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen dürfen. BNN Artikel.pdf
Hier geht es zum Flyer, den der Kurs gestaltet hat. Flyer Stolpersteine.pdf