Streicherklasse
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Bericht zu den Schulorchestertagen 2009
Am 14.7.09 standen wir, die Streicherklasse 6g, gespannt auf dem Schulhof und warteten auf unseren Bus, der uns zu den Schulorchestertagen nach Baden-Baden bringen sollte. Die Instrumente hatten wir schon in das Auto von Herrn Hartlieb geladen. Leider war das Wetter nicht so gut, aber der Dauerregen konnte unsere gute Stimmung auch nicht vermiesen. Auch im Bus waren alle heiter und sangen fröhliche Lieder. Als wir dann endlich in Baden-Baden ankamen, wurden wir als erstes in eine Schule geführt, in der wir einen Schauunterricht vorführen sollten. Die ganzen Lehrer dieser Schule waren gekommen, um uns zuzuhören. Am Ende wuden noch einige Fragen an unsere Lehrerinnen, Frau Kares und Frau Oetken, gestellt. Als nächstes liefen wir zum Kurhaus von Baden-Baden. Leider hatte es in der letzten Nacht einen Wasserrohrbruch gegeben und der Raum, in dem wir eigentlich unsere Instrumente hätten auspacken sollen, war überschwemmt worden. Deshalb mussten wir ziemlich lange in der Emfangshalle warten; aber selbst das konnte unserer guten Laune nichts anhaben. Als dann endlich ein Raum gefunden worden war, legten wir schnell unsere Instrumente ab und durften dann die Altstadt von Baden-Baden erkunden. Später kamen wir dann alle wieder ins Kurhaus, denn der nächste Termin stand schon an. Wir durften vor ca. 50 Leuten in der Kurmuschel spielen, was eine große Ehre für uns war. Anschließend konnten wir noch einmal kurz in die Stadt. Danach nahmen wir an einem Workshop teil, bei dem alle Schulen, die an den Schulorchestertagen teilnahmen, mitmachten. Jede Gruppe probte das gleiche Stück, den Summer Blues, den sie zuvor schon mit ihrem Musiklehrer eingeübt hatte. Da jedes Ensemble aus den verschiedensten Instrumenten bestand - es gab eine reine Bläserklasse, gemischte Orchester, wir als Streicherklasse und sogar eine Ukulelenklasse - hörte sich das Stück jedes Mal ein bisschen anders an, was für uns sehr interessant war. Es wurde ziemlich schwierig, alle Schüler auf der Bühne unterzubringen und noch schwieriger für den Dirigenten, alle Einsätze zu koordinieren und ein Zusammenspiel möglich zu machen. Schon allein einen gemeinsamen Rhythmus zu finden verlangte dem Leiter des Workshops einiges ab. Nach mehreren Durchgängen, bei denen wir immer wieder von Neuem von ihm motiviert wurden, klappte es dann und es hörte sich wirklich sehr schön an. Abends gingen wir alle zum Abendessen in den Speisesaal, wo wir zwischen Spaghetti Bolognese und Hühnchen-Nuggets mit Pommes Frites wählen konnten. Gestärkt zogen sich alle um und einige begrüßten ihre Eltern, die schon sehr gespannt auf unseren Auftritt warteten. Dann war es endlich soweit. Das große Abendkonzert begann. Eine Menge Leute waren gekommen, um uns zu hören. Alle waren sehr aufgeregt! Wir hörten gespannt den anderen Klassen zu. Dann kamen wir endlich dran und spielten Canon, die Habanera, Simon Tov und Disco. Dafür bekamen wir sehr viel Applaus. Zum Schluss spielten wir alle zusammen den Summer Blues, den wir in dem Workshop eingeübt hatten. Das Puplikum war begeistert - und wir auch. Was für ein tolles Gefühl. Nach dem Ende der Veranstaltung gab es für alle Mitwirkenden Brezeln und Apfelsaft. Es war mittlerweile schon sehr spät geworden und wir waren doch schon ganz schön müde, aber auch sehr glücklich, als wir in Fahrgemeinschaften in den Autos der Eltern nach Hause fuhren. Was für ein schöner, langer und erlebnisreicher Tag!
Juliette Schreiber
Streicherklasse am MGB
In diesem Jahr feiert die Streicherklasse Bretten ihr zehnjähriges Jubiläum. 1999 als erste gymnasiale Streicherklasse Baden-Württembergs zu einer Zeit gegründet, als man Streicherklassenunterricht in ganz Deutschland bis auf wenige Ausnahmen für blanke Utopie hielt, hat sie sich als Erfolgsmodell entwickelt, aus dem zahlreiche Streicherkinder hervorgingen, die bis heute ihr Instrument weiterspielen. Die Jugendlichen werden in Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule Bretten und privaten Instrumentallehrern weiter ausgebildet und spielen in den Schulorchestern und anderen Ensembles.Das in Fachkreisen bekannte „Brettener Modell“ ist ein Multi-Level-Modell, in dem Anfänger und Fortgeschrittene gemeinsam unterrichtet werden. Den Schülern werden je nach individuellem Ausbildungsstand und Lernfortschritt Aufgaben und Notenmaterial angeboten, sodass sie ihr eigenes Lerntempo bestimmen und trotzdem gemeinsam in der Gruppe musizieren können. Lerninhalte aus der Musiktheorie werden weitestgehend am Instrument erarbeitet und entsprechend besser von den Kindern aufgenommen. Es zeigt sich auch immer wieder, dass das gemeinsame Musizieren und die Auftritte positiven Einfluss auf die Klassengemeinschaft haben.
Stoberpreisverleihung an Katharina Herm
Alljährlich vergibt die Werner-Stober-Stiftung in Karlsruhe an Schüler der elf Musikzugschulen Nord-Badens, u. a. das Melanchthon-Gymnasium Bretten, einen Preis für besonderes musikalisches und soziales Engagement. Die jeweiligen Musikzugschulen dürfen herausragende Schüler benennen, an die dann der Preis verliehen wird.
Dieses Jahr wurde der Preis an Katharina Herm aus der elften Klasse verliehen. Katharina begann in der Streicherklasse mit dem Kontrabassspielen, sie war und ist eine sehr zuverlässige Stütze in den Schulorchestern, dem Sinfonieorchester und dem MGB-Chor. Sie ist nicht nur als ausgebildete Streitschlichterin tätig, sondern auch als Klavierbegleiterin sehr gefragt. Außerdem leitet sie dieses Schuljahr zusammen mit einer Klassenkameradin eine Bläser-AG und brachte mit dem Ensemble einige Musikstücke im Schulkonzert zu Gehör.
Jubiläumskonzert der Streicherklassen und des Kammerorchesters am MGB
In der Aula des Melanchthon-Gymnasiums fand ein Konzert seiner Streicherklassen, des Kammerorchesters und verschiedener anderer Musikgruppen statt, bei dem man diesmal auf zehn Jahre erfolgreiche musikalische Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zurückblicken konnte.
Den Abend eröffneten die Streicherklassen der Unterstufe, die von Frau Kares, Frau Oetken und Herrn Sekulla geleitet werden. Sie boten sehr gekonnt Musikstücke wie „Open String Samba“ oder Händels „Pastorale“ aus dem „Messias“ dar, die zeigten, dass man sich am MGB um seinen Nachwuchs nicht zu sorgen braucht. Obwohl die etwa 50 Kinder sehr unterschiedliche Grundlagen mitbringen – so streichen manche ihr Instrument erst seit ein paar Monaten, andere haben schon viel Erfahrung bei „Jugend musiziert“ gesammelt – überzeugte ihr Spiel durch hohe Ausgeglichenheit und viel Harmonie auf der ganzen Linie.
Als ersten Höhepunkt des Abends nahmen Robert Gervasi und seine Gruppe „Piccola Camerata“ das Publikum auf eine kleine musikalische Reise mit. Sie präsentierten zuerst drei Stücke, die früher im Wilden Westen von Cowboys angestimmt worden sind. Von dort aus ging es weiter in das raue Irland mit einer beschwingten Musik, die dort bevorzugt in Pubs zu hören ist. Vor der Pause begab man sich nun noch nach Italien ins Zeitalter des Barock. Bei dem dargebotenen Werk „Concerto für zwei Violinen, Violoncello, Streicher und Basso continuo“ von Antonio Vivaldi begeisterten mit ihrem versierten Spiel vor allem die sechs Solistinnen , die mit einem entsprechend großen und verdienten Beifall vom Publikum verabschiedet wurden.
Erst ihren zweiten Auftritt hatte an diesem Abend die neu gegründete Gruppe „Allegro“, die aus vier verschiedenen Blechblasinstrumenten und einer Querflöte besteht. Bemerkenswert ist nicht nur das virtuose Spiel der sechs Schüler und Schülerinnen, sondern auch die professionelle Leitung der Gruppe, die in den Händen von Katharina Herm und Marie Schneider aus der Klasse 11e liegt. Somit ist dieses Projekt allein dem Engagement von Schülerinnen und Schülern zu verdanken und es wäre ihm zu wünschen, dass es eine Zukunft hat und noch öfter die Herzen der Zuschauer erfreut. Zum Abschluss des bunten, abwechslungsreichen Konzertabends trat das Kammerorchester auf, das beim Publikum mit einer bunten Zusammenstellung von bekannten Opernmelodien Mozarts viele musikalische Erinnerungen wachrief. Mit den äußerst anspruchsvollen Melodien aus dem Film „Fluch der Karibik 3“ wurde auf hohem Niveau ein glänzender Schlusspunkt gesetzt, der mit lang anhaltendem, stürmischem Applaus belohnt wurde.
Das ganze Streicherkonzert hat verdeutlicht, wie fruchtbar die Arbeit von Frau Kares gewesen ist, die vor zehn Jahren die erste Streicherklasse nicht nur am Melanchthon-Gymnasium, sondern in ganz Baden-Württemberg anbieten konnte. Aus diesem Samen sei eine starke Pflanze gewachsen, wie Herr Gervasi zurecht bei seiner Eröffnungsrede angemerkt hat. Die Musiklehrkräfte des MGB können – nicht zuletzt aufgrund der tatkräftigen Unterstützung seitens der Eltern, der Schulleitung und des Kollegiums – jährlich neue Schülerinnen und Schüler an die Streichinstrumente heranführen und begeistern. Viele dieser Unterstufenschüler bleiben ihrem Instrument treu, verfeinern ihre Fähigkeiten an der Musikschule Bretten, wo sie bei Barbara und Georg Noeldecke in den besten Händen sind, und zeigen ihr erworbenes Können im Kammerorchester. Somit spricht alles dafür, dass dieses Vorzeigeprojekt noch viele weitere Jubiläen feiern darf. Darauf darf sich die Bevölkerung Brettens freuen.
Volker Adam