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Texte der Abiturientinnen und Abiturienten 2014
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Im Verlauf des Unterrichts während des letzten Halbjahres entstanden einige Texte, die hier zur Lektüre angeboten werden. Träume Träume
Je älter ich werde, desto mehr wird mir bewusst, dass die meisten Träume, die ich habe, niemals Wirklichkeit werden. Die harte Realität trifft meine kindlichen Fantasien wie eine Abrissbirne eine Mauer. Innerhalb von Sekunden sind nicht nur sie am Boden zerstört, sondern auch ich. Immer dann, wenn ich mir in meinen Gedanken etwas aufgebaut habe, kommt Jemand und macht es kaputt. Und die Gedankenwelt bricht wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Es ist wahr, dass einem zu einer gewissen Zeit der Ernst des Lebens begegnet. Mir ist er oft über den Weg gelaufen und dann war er plötzlich die ganze Zeit da. Das erste, das er machte, war mir das Herz aus der Brust zu reißen. Denn als Erwachsener muss man kalt und herzlos sein. Erwachsene haben keine Träume bzw. verdrängen diese ins Unterbewusste. Erwachsene müssen realistisch sein. Sie glauben nur, was sie sehen und was sie auch beweisen können. Die Träume von Erwachsenen sind klare Ziele oder Wünsche wie Erfolg, Geld, ein Eigenheim mit Frau/Mann und Kindern, weil sie wissen, dass diese Vorhaben umsetzbar oder erreichbar sind. „Man träumt nicht mehr so schön, wenn man erwachsen ist“, ist eine Aussage von Knut Hamsun. Und es ist wahr. Als Kind habe ich von Welten wie die aus Tintenherz geträumt, ich habe in meinem Schrank nach Narnia gesucht, ich träumte vom Fliegen, von Drachen, auf denen man reiten kann, ich wollte ins Nimmerland, um niemals erwachsen werden zu müssen. Ich kannte keine Grenzen, denn meine Fantasie war grenzenlos. Aus Löwenzahnstängeln bastelten wir uns kleine Figuren, für mich waren es Feen, für meine Mutter waren es Löwenzahnstängel und sie ärgerte sich über meine braungefärbten Hände durch die Löwenzahnmilch. Aber meine Freunde und ich erschufen uns unsere eigenen Traumwelten, die nur wir sehen konnten, so wie in dem Film „Die Brücke nach Terabithia“. Ich habe an das Unsichtbare geglaubt sowie an liebe kleine Monster, die unter meinem Bett wohnen. Für mich war die Welt ein unendlich großer Spielplatz, alles wurde zum Abenteuer, wenn man nur seine Vorstellungskraft nutzte.
Jetzt, mit beinahe 18 Jahren, jage ich keinen Träumen mehr hinterher. Ich habe Ziele, wie mein Abitur zu bestehen, danach zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. Ich träume nicht mehr, ich plane. Denn die Angst davor, dass die Verwirklichung meiner Träume scheitern könnte, dass ich dafür vielleicht Regeln oder Normen brechen müsste und dann bestraft werde, ist zu groß. Es gibt nicht mehr die Freiheit, seine Träume ausleben zu können. Von vielen Jugendlichen in meinem Alter höre ich, sie wollen endlich leben. Aber was ist das schon, leben? Wir verbringen zwölf Jahre unseres Lebens in der Schule. Wir lernen unendlich viel und was haben wir davon? Wissen zerstört Träume, es zerstört Illusionen. „Und trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.“ So Mark Twain. Wenn man alles wissenschaftlich erklären kann, geht der Zauber der Dinge verloren. Unsere Illusionen werden durch Fakten ersetzt und wir hören auf zu leben. Wir existieren, aber wir leben nicht. Und dieses Wissen brennt sich in unsere Köpfe und wir werden es nie wieder los. Schnee. Schnee hat mich schon immer fasziniert. Ich liebe Schnee, er bringt Kinderaugen zum Leuchten. Aber er ist nur ein Aggregatzustand von Wasser, nichts Besonderes. Wenn es Niederschlag gibt, und die Temperatur bei 0°C liegt, gefrieren die Wassertröpfchen und fallen als Schnee vom Himmel. Wo ist, nachdem man das weiß, die Faszination hin? Es ist ein ganz natürlicher Vorgang. Es ist nicht Frau Holle, die ihre Kissen schüttelt. Es ist die Natur. Kinder wissen das nicht, für sie ist Schnee ein traumhafter Anblick. Sie freuen sich Schlittenfahren zu können, Schneeballschlachten zu veranstalten oder Schneemänner zu bauen. Als Erwachsener ist Schnee keine Freude. Meine Eltern denken, sobald es schneit nur an die glatten Straßen, an den Schneematsch am Straßenrand, an den Weg zum Haus, der freigeschaufelt werden muss, an die Unfälle, die bei Schneegestöber passieren, daran, dass man jetzt doppelt so lange zum Aldi braucht. Erwachsene sind so furchtbar sachlich. Ein weiteres Beispiel für Wissen, das Träume zerstört, ist das Wissen, dass im Weltall keine Schwerkraft herrscht und deswegen alles schwebt. Faszination verschwunden, das Geheimnis ist gelüftet. Dabei wäre ich so gern ein Oneironaut im Weltraum. Doch auch wenn Lebensträume zerstört werden, so träumt man immer noch nachts.
Surrealisten wie Max Ernst interessierten sich für psychische Zustände wie den Traum, da dort freie Gedankenverbindungen möglich sind, ohne Kontrolle durch die Vernunft. Deswegen verwendete er auch Zufallstechniken wie Frottage oder Décalcomanie. Die Künstler des Surrealismus versuchten sich den Zufall und wie auch Salvador Dali, ihre Träume zunutze zu machen.
Träume kommen im REM-Schlaf, einer Schlafphase unseres Schlafs vor. Diese Phase nimmt ca. 25 % der Schlafzeit ein. Demnach träumen wir also etwa 2 von 8 Stunden Schlaf aktiv. Interessant sind dabei wiederkehrende Träume, genauer Wiederholungsträume, wie sie Allan Hobson, ein führender Traum- und Kognitionsforscher, bezeichnet. Als Kind habe ich oft vom Fliegen oder Fallen geträumt. Und immer wenn ich im Traum fiel, zuckte ich so zusammen, dass ich aufwachte. Trotzdem war es ein wunderbares Gefühl. Doch nun träume ich nicht mehr davon. Meine Träume sind wirr geworden. Nachts werde ich verfolgt, muss versuchen zu fliehen. Manchmal fallen mir auch alle Zähne aus, einer nach dem anderen, bis sie alle auf meiner Zunge liegen wie Maiskörner und ich panisch versuche, sie nicht zu schlucken. Was diese Träume bedeuten, kann ich nicht sagen. Aber wozu zwanghaft etwas suchen, was es nicht gibt? „Träume haben keine versteckte Bedeutung“ so Hobson in einem Interview mit Stefan Klein für das ZEIT Magazin. Trotzdem sollen Träume einen gewissen Sinn und Zweck besitzen. Anhand von Experimenten soll herausgefunden worden sein, dass „Träume nicht nur Erinnerungen festigen, sondern allerhand neue Einsichten hervorbringen können. Während das Gehirn die Erlebnisse des Tages durchspielt, sucht es offenbar nach neuen Zusammenhängen.“ ( http://www.zeit.de/2011/32/Traeume-Wissenschaft/seite-3 ). Durch träumen kann man demnach also schlauer werden – das sage ich einfach das nächste Mal meinem Lehrer, wenn ich im Unterricht einschlafe, dass mein Gehirn erst mal das Gelernte sichern muss und dafür braucht es Schlaf.
Früher schlafen gehen würde bestimmt auch ausreichen, aber wer geht schon gern um 22 Uhr ins Bett? Ich bin doch noch jung, ich muss meine Jugend auskosten. Denn die Jugend ist die Zeit des Träumens. Die Zeit, in der wir noch nicht alles verdrängen, in der wir zumindest noch ein wenig Hoffnung auf die Erfüllung unsere Lebensträume besitzen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es, aber sie stirbt. Da nützt es auch nicht, das wir aus solchem Stoff sind, aus dem Träume sind, wie Prospero aus „Der Sturm“ von Shakespeare so schön sagt. Wir träumen Träume, sie sind ein Teil von uns und was von uns kommt, kann nur aus demselben Stoff wie wir gemacht sein. Doch wie sieht dieser Stoff aus, aus was besteht er? Aus Molekülen, Atomen, aus Proteinen oder etwa aus Gottes Atem? Träume, deren Ströme man zwar in unserem Gehirn messen kann, die aber für andere unsichtbar sind. Träume sind auch unbewusste Gedanken. Und „die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen mit Pulver und Blei: Die Gedanken sind frei!“, so lautet die erste Strophe eines bekannten, deutschen Volksliedes. Unsere Gedanken und Träume sind vielleicht das letzte Private, das wir haben. Oder ist auch diese Privatsphäre in Gefahr? „Einer Gruppe von Neurowissenschaftlern in Kyoto soll es kürzlich gelungen sein, in den Gehirnen Schlafender zu lesen. Messungen der Hirnaktivität verrieten ihnen den Inhalt der Träume.“ ( http://www.zeit.de/2013/21/traum-forschung-allan-hobson-stefan-klein/seite-3 ). Ich finde das äußert erschreckend. Am Ende finden die Forscher noch einen Weg, unsere Träume zu manipulieren, in unsere Träume einzutauchen und uns Gefühle oder Ideen einzugeben wie in dem Film „Inception“ von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Christopher Nolan. Ein furchtbarer Gedanke, denn im Schlaf sind wir machtlos. Jedoch ohne Schlaf können wir nicht leben. Das wussten auch die Menschen im alten China, weshalb Schlafentzug als Foltermethode, ja sogar als Hinrichtungsform verwendet wurde. Wie lang ein Mensch tatsächlich ohne Schlaf auskommt, weiß vermutlich niemand. Doch bereits nach 24 Stunden ohne Schlaf treten Bewusstseinsstörungen auf und die Blutwerte verschlechtern sich drastisch. Die längste Zeit, die ein Mensch wach war, beträgt 264 Stunden und zwölf Minuten, das entspricht etwa elf Tagen. Für mich ist das unvorstellbar, schon nach einer unruhigen Nacht mit nur vier oder fünf Stunden Schlaf bin ich völlig am Ende. Erst recht nach einer Filmnacht oder gar nach Silvester. Verständlich, dass meine Mutter mich jedes Jahr an Neujahr überreden will zu schlafen.
Ohne Schlaf und ohne Träume geht nichts, aber wie sieht es mit Lebensträumen aus? Kann man ohne Lebensträume leben? Auf der einen Seite wäre es bestimmt besser, sich nichts vorzustellen und sich nichts zu wünschen, denn dann kann man auch nicht enttäuscht werden. Lieber auf dem Boden der Tatsachen bleiben, auch wenn er hart ist, als von seinen zerplatzten Traumgebilden auf ihn zu stürzen, denn das ist noch härter. Auf der anderen Seite sind meine Traumwelten die Orte, an die ich mich am liebsten flüchte. Auch wenn ich weiß, dass manche Traumvorstellungen in der Realität nicht möglich sind, so kann man sie sich doch trotzdem ausmalen, man kann sie aufzeichnen oder am Computer animieren. Dann entstehen Welten wie Pandora aus dem Film „ Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Welten, die einen faszinieren und zum Staunen bringen. Würden Menschen aufhören zu träumen, dann gäbe es keine Fantasy oder Science-Fiction Filme und Bücher mehr. Und ist es nicht so, dass sich die meisten Leute eher unter- als überschätzen? Ist es nicht besser, etwas zu versuchen und zu scheitern, sodass man wirklich weiß, dass es nicht geht, als es nicht zu versuchen und immer im Unklaren zu sein, ob es nicht doch möglich gewesen wäre? „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“, so Bertolt Brecht. Man muss von etwas träumen, man muss es tief in seinem Herzen wollen und dafür kämpfen. Wer weiß, ob es dann nicht Wirklichkeit wird? Robert Lerch sagte „Wer nicht vom Fliegen träumt, dem wachsen keine Flügel“. Natürlich ist das Ganze im übertragenen Sinn gemeint. Mir wachsen keine Flügel aus den Schulterblättern, nur weil ich vom Fliegen träume. Wichtig ist, dass ich Träume habe und zumindest alles mir Mögliche tue, um sie wahr werden zu lassen. Aber an allem Anfang steht ein Traum, der sich zu einer Idee entwickelt, dann zu einem Plan wird und schließlich, wenn das Glück oder der Zufall oder auch Gott es so will, Tatsache wird und zuletzt auch Tastsache ist. Und egal ob Seifenblasen nur für den Moment bunt schillern und dann zerplatzen, so kann ich doch immer wieder neue entstehen lassen. Denn es ist wie Hans Kruppa sagt: „Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.“.
M.W.
„Almanci“. Wahrscheinlich das Wort, welches ich am häufigsten höre, wenn ich in der Türkei bin. Es ist ein Begriff, den Türken verwenden, um Menschen zu beschreiben, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. So nett es auch klingen mag, ist es eher ein Angriff als eine Beschreibung. Aber was ist denn jetzt meine Identität ? Wie soll ich mich den Menschen in der Türkei vorstellen ? Bin ich „deutsch“ oder „türkisch“ ?
Auf irgendeine Weise fühle ich mich weder zu der ersten, noch zu der zweiten Definition meiner Identität hingezogen. Um auf meine Identitätsfrage hinzuarbeiten, sollte ich mich erst vorstellen. Ich bin 19 Jahre alt und Schüler eines Gymnasiums. Geboren wurde ich in Ludwigsburg und bin ausländischer Abstammung. In Deutschland bin ich Türke und in der Türkei bin ich Deutscher. Um ein Beispiel über mein Problem anzugeben : Während meines Urlaubs in der Türkei, besuchte ich mit meiner Familie den nächstgelegenen Basar. Während ich mir vom Verkäufer als 100% original angepriesene T-Shirts unter die Lupe nahm und zu 100% sicher war, dass sie es nicht waren, fragte er mich, was ich schon erwartete: „Bist du denn kein Almanci?“. Bis zum heutigen Tage frage ich mich, wie er auf diesen Rückschluss kam. Ich untersuchte meine Stirn, da steht es nicht drauf. Jedenfalls antwortete ich rasch, dass ich Türke sei und verließ den Stand.
Später stand ich vor dem Spiegel und sprach mit mir selbst. Klinge ich irgendwie anders als die Menschen hier ? Habe ich eine Art heiligen Schein, der Menschen deutlich machen soll, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin ?
Zurück in Deutschland dreht sich der Spieß für mich um. Ich muss mich so türkisch wie möglich benehmen. Hier ist es ein Angriff, wenn ich von meinen türkischen Freunden als Deutscher bezeichnet werde. Unternehme ich nur etwas mit deutschen Freunden, werde ich sofort von den Türken als Deutscher ausgegrenzt. Inwiefern spiegelt sich aber eine deutsche Identität wider oder was bezeichnet man als typischen Deutschen ? Wird dieser sich jeden Morgen mit Kartoffeln und Sauerkraut ernähren und abends ein Bier kippen ? Sauerkraut mag ich nicht. Bier trinke ich nicht. Kartoffeln habe ich gerne frittiert. Bin ich dadurch vielleicht ein Drittel Deutscher ?! Oder bin ich eine Multi-Mischung, die aus etwas türkisch und etwas deutsch besteht ?
Ist es wirklich angemessen, den Menschen solche Rollenbilder zuzuordnen und sich daran festzubeißen ? Ich glaube nicht ! Kann ich denn nicht schwarzen Tee trinken und über deutsche Fußballmannschaften philosophieren, einen türkischen Pass besitzen, aber trotzdem weder türkisch noch deutsch sein ? Ich glaube ich kann.
B.Ö.
Gesunde Ernährung – Kommentar
Die Zahl der in Konzentrationslagern während des zweiten Weltkriegs geöteten Menschen liegt bei
über 6 Millionen, die Zahl der in Deutschland in einem Jahr getöteten Tiere bei 750 Millionen. Beides ist krank, ersteres können wir nicht mehr ändern.
Zu viel Fett ist ungesund, Süßigkeiten eine Sünde und Fast Food alles andere als nahrhaft, das weiß wohl wirklich jeder. Doch nur die Wenigsten achten auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung und darauf, woher die Produkte stammen.
Doch warum sträubt man sich denn so sehr dagegen, das umzusetzen was zu einer gesunden Ernährung gehört? Und meines Erachtens noch viel wichtiger, warum interessiert sich niemand dafür, woher die Produkte stammen? Wo kommt denn das Fleisch her, dass in den billigen China-Boxen an der Ecke angeboten wird, was ist das denn überhaupt, was ich da gerade esse?
Essen ist essentiell wichtig für den Menschen. Das Einzige, was der Mensch öfter macht als zu essen, ist zu schlafen. Beim Kauf einer neuen Matratze nehmen wir doch auch nicht einfach die erstbeste, die günstig ist und ganz gut aussieht.
Nein, wir wählen sie mit Bedacht aus und achten dabei auf gute Qualität. Warum also nicht auch beim Essen?
Es muss differenziert werden zwischen guter Qualität und artgerechter Tierhaltung, wobei beides zusammen natürlich optimal ist. Genügend Filme dokumentieren, wie schlecht Tiere in der Branche der Nahrungsindustrie behandelt werden: Küken werden per Fließband transportiert, Kühe und Schweine auf engstem Raum gehalten, bis sie dem Menschen fett genug sind, um sie zu verspeisen.
Tiere werden behandelt wie Gegenstände: Nur als Produkte, die dem menschlichen Genuss dienen.
Das Schlimmste daran ist, dass wir ohne Massentierhaltung gar nicht mehr die Nachfrage an Fleisch stillen können, da der Fleischverzehr immer größer und größer wird und schon lange nicht mehr gesund ist.
Der Trend zum Vegetarismus nimmt stetig zu, vor allem, weil viele es nicht unterstützen wollen und können, dass Tiere so behandelt werden. Doch wird das Konzept wirklich konsequent umgesetzt?
Bestandteile von Tieren sind nicht nur in offensichtlichen Dingen wie einem Chicken Burger oder einem Rindersteak, sondern auch in Gummibärchen und diversen Kosmetikprodukten enthalten.
K.R.
Tiere im Tierheim
STRAßENHUNDE IN RUMÄNIEN
„In Rumänien ist nur ein toter Hund ein guter Hund!“- eine grausame Vorstellung, wenn man bedenkt, dass Hunde in Deutschland zu sehr beliebten Haustieren zählen. In Rumänien dagegen sind diese Tiere nicht nur unerwünscht, nein sie werden auch absichtlich gequält und getötet. Erst kürzlich (25.02.14) wurden Straßenhunde in der rumänische Gemeinde Bald kaltblütig erschossen. Dort befindet sich auch das weltgrößte Tierheim mit etwa 4200 Hunden, die Fürchterliches in ihrem Leben durchgemacht haben. Viele wurden von Autos angefahren und verloren dabei ein oder oft auch zwei Beine. Ein besonders tragischer Fall ist die Hündin Celia, die mit einer Drahtschlinge gefangen wurde. Sie konnte fliehen, doch die Schlinge wuchs in ihr Fleisch. Dieses große Tierheim ist ein wahres Paradies für die Tiere, da sie ausreichend Futter bekommen und ärztlich versorgt werden.
So ist aber nicht jedes Tierheim- in den meisten Heim haben die Hunde ein sehr kleines Gehege und schlafen auf Holzpaletten oder auf dem eisigen Boden. Trotz der Tierheime gibt es aber immer noch Tausende von Straßenhunden.
Da jedoch viele herrenlose Tiere oft aggressiv sind und sogar des Öfteren Kinder lebensgefährliche Verletzungen zugefügt haben, wurde vor einiger Zeit das Gesetz erlassen, alle Straßenhunde in Tierheim zu bringen und nach 14 Tagen einzuschläfern, sofern sie keinen Besitzer gefunden haben.
In Deutschland sind diese Zustände etwas anders. Es gibt bis auf wenige Ausnahmen keine Straßenhunde, was auch nicht zuletzt an dem Verhältnis der Deutschen zu den Hunden liegt. In anderen Ländern dient der Hund eher als Arbeitstier, zum Beispiel Jagd- oder Wachhund. Ist dieser aus irgendeinem Grund nicht tauglich wird er eben ausgesetzt. In Deutschland dagegen wird er eher als Freund des Menschen angesehen. Jedoch werden auch hier sehr häufig Tiere in Heimen abgegeben. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein- ob Umzug, neuer Beruf, plötzlich auftretende Allergien oder schlicht mehr keine Lust auf die Verantwortung über das Tier. Allgemein gilt Deutschland im Tierschutz sehr vorbildlich. Allein dem Deutschen Tierschutzbund sind 519 Tierheime angeschlossen. Die genaue Anzahl der Hunde die in deutschen Tierheimen leben kann man etwa grob auf sechs Millionen schätzen.
In der Region ist das Pforzheimer Tierheim sehr bekannt und vorbildlich. Pro Jahr betreut das Heim etwa 1500 Tiere. Zu Hochzeiten können bis zu 300 Tiere gleichzeitig dort untergebracht und versorgt werden. Es finanziert sich hauptsächlich von Spenden (in Form von Mitgliedsbeiträgen, Erbschaften, Geldspenden) und der Stadt Pforzheim. Schließlich benötigen sie jedes Jahr 550 000€ um das Tierheim zu finanzieren. Generell werden dort jegliche Tierarten aufgenommen. Reptilien oder ähnliche Arten werden jedoch zu einem versierten Fachmann gebracht, der eng mit dem Tierheim zusammenarbeitet. Vor jeder Vermittlung werden die Tiere medizinisch betreut und bekommen die nötigen Impfungen oder Wurmkuren, Tätowierungen oder Kastrierungen. Dies ist auch der Grund, warum das Heim für jedes vermittelte Tier von dem neuen Tierbesitzer etwas Geld verlangt. Dieser erhobene Betrag liegt aber weit unter den Unkosten. Wie lange die Tiere jedoch letztendlich im Tierheim verbringen müssen lässt sich schwer sagen. In der Regel wird aber die Hälfte der Tiere innerhalb von vier Wochen vermittelt. Dabei wird der künftiger Besitzer penibel in Augenschein genommen. Aus diesem Grund wird kein Husky für die 30qm große Wohnung oder keine Freigängerkatze in eine Stadtwohnung vermittelt.
S.A.
Auf der Suche nach „der“ WG – eine Hürde der besonderen Art
„Ich hoffe du kochst nicht. Das große Wohnzimmer gehört meinem Mops. Hier sind deine 10qm."
( http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2014-03/wohnungssuche-leseraufruf-ergebnis )
Die Suche nach „der“ richtigen WG gestaltet sich oftmals als ein schwieriges Unterfangen, wenn man nicht zufällig ein paar Freunde hat, die kurzerhand mit einem zusammenziehen.
Will man nicht das hart verdiente Geld für kleine 25 qm ausgeben, bleiben nur zwei Möglichkeiten offen:
Die erste Möglichkeit wäre, sich eine günstigere Variante zu suchen, vom Luxus weg in ein „dunkles Loch“, doch wer möchte schon so leben?
Aus dem schönen Hotel Mama, in die heruntergekommene Hütte,
das heißgeliebte 5 – Sterne Menü gegenüber dem Studentenfraß,
von der Wellnessoase zur fensterlosen Waschkammer.
Essen und Wohnen auf Mamis Kosten ist nun vorbei,
Eigeninitiative und Selbstständigkeit ist gefragt.
Doch bei der 12 qm Souterraine-Wohnung im Keller eines kleinen Häuschens, welches von einem älteren Ehepaar bewohnt wird, fehlt der Platz und Komfort für ein richtiges Studentenleben.
Die ständigen Kaffeekränzchen und Pläuschchen mit dem Ehepaar, die einem die übrige Privatsphäre rauben. Im ernst, wer tut sich das schon freiwillig an?
Die zweite Möglichkeit wäre, mit anderen jungen Leuten zusammen zu ziehen und sich dem WG-Casting auszusetzen.
Nach DSDS, Supertalent oder X-Factor freut man sich auf Castings, bei denen es nicht nur auf die Äußerlichkeiten ankommt, sondern auf die inneren Werte, die eigentlich im Vordergrund stehen sollten:
Das Problem dabei ist, dass es im gesamten zu wenig Wohnungsangebote, aber zu viele Kandidaten gibt. Man kann sagen die Nachfrage ist größer als das Angebot!
Alle Bewerber konkurrieren um den begehrten Platz in einer WG. Nur der Beste gewinnt!
Um als Kandidat hervorzustechen bedarf es nicht viel, nur ein wenig Redekunst um sich besser zu präsentieren.
Jeder kann die eigenen Macken in ein besseres Licht rücken. Es geht eben beim WG-Casting nur darum, sich als einer unter vielen durchzusetzen und von den jeweiligen Qualitäten zu überzeugen.
Hier einige Beispiele die wir auf unserer Undercover – Suche angewendet haben:
Putzfimmel: „Sauberkeit ist mir wichtig, ich habe immer gerne aufgeräumt und hinterlasse
alles ordentlich, ich bin eine helfende Elfe.“
Faulheit: „Mein Motto: Effizienz ist intelligente Faulheit“
Klamottentick: „Ich habe für jeden Anlass das perfekte Outfit und das passende Paar Schuhe
dazu.“
Badtick: „Ich achte auf mein Äußeres, Hygiene ist sehr wichtig für mich.“
Auf unserer Undercover-Suche hatten wir viel zu schmunzeln, allerdings waren wir froh dass es keine ernsthafte Suche war. Da die Suche nach „der“ WG sich doch schwieriger gestaltet hat als wir anfangs dachten.
Wir wünschen Allen, die auf der Suche nach „der“ WG sind, Viel Erfolg!
Dran bleiben lohnt sich und hoffentlich hat Euch unser Fazit über die Suche nach „der“ WG etwas helfen können.
L.M. und L.D.
League of Legends – das Spiel der Spiele
Allgemeines:
27 Millionen Spieler fesselt es täglich an den Pc, mindestens 7.5 Millionen sind gleichzeitig online, monatlich spielen 67 Millionen Menschen ein Spiel. League of Legends („LoL“), das Phänomen des Online-Gaming. Die Konkurrenz kommt nicht mehr hinterher. Berühmte Spiele wie Starcraft 2, DotA 2 oder World of Warcraft liegen in ihren Spielerzahlen weit hinter denen von LoL. Doch was macht dieses Spiel so erfolgreich? LoL ist eines von vielen MOBAs („Multi online battle arena“), zwei Teams stehen sich auf einem Schlachtfeld gegenüber. Das Ziel ist es das gegnerische Hauptgebäude zu zerstören, hierzu müssen jedoch erst die Türme in den „Lanes“ eingerissen werden. Geld und Erfahrung erlangt man, indem man gegnerische Helden („Champions“) oder Gehilfen („Minions“) tötet. Dieses Geld kann man dann benutzen, um sich neue Ausrüstung zu kaufen, um den Helden stärker zu machen. LoL ist ein kostenloses Spiel, Riot (die Entwickler) verdient sein Geld durch das Kaufen von „Riot Points“. Helden können damit gekauft werden oder das Aussehen eines spezifischen Helden kann verändert werden. Die meisten Spieler scheuen sich nicht, mehrere hundert Euro/Dollar in das Spiel zu investieren.
Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Spiel:
Ich spiele LoL seit dem Mai 2011, also fast 3 Jahre. Viele Spiele wurden mir schon nach wenigen Wochen oder Monaten zu langweilig, doch LoL zieht mich schon seit 3 Jahren in seinen Bann. Insgesamt verbrachte ich 3068 Stunden, in Tagen gerechnet 128 Tage, im Spiel. Ich erreichte in der 2. Saison (2012-2013) einen Platinrang. Zählte der Rangliste in Europa also zu den untersten 10.000. In der 3. Saison (2013-2014) erreichte ich die beste Liga und den Diamantrang, zwischenzeitlich war ich unter den 600 „besten“ Spieler in Europa (vergleich ca. 2 Mio Spieler). LoL hört sich ziemlich spaßig an, doch Glücksgefühle und Gefühle der Freude sind eher an 2. Stelle. Das „flaming“ (beleidigen anderer Spieler) ist so üblich wie das friedliche Zusammenleben. Ich schlüpfe im Spiel in die Rolle eines Helden. Diese Runde habe ich Lucian gewählt. Ich schmeiße auf Youtube noch meine Musikplaylist an, um mich besser konzentrieren zu können. Auf Details des Spiels werde ich nicht weiter eingehen, da dies für Nichtspieler kaum zu verstehen ist, ich werde eher auf meine Reaktionen und Gefühle eingehen. Das Spiel beginnt meist sehr entspannt, da es noch keine deutlichen Anzeichen auf einen Sieg oder eine Niederlage gibt. Umso länger das Spiel geht desto angespannter werden die Spieler. Selbst kleine Fehler könnten einem das Spiel kosten. Streitigkeiten zwischen den Teammitgliedern sind vorprogrammiert falls man nicht deutlich gewinnt. Oftmals sind Spiele mit Ärger oder Wut verbunden, was dazu führt, dass man selbst Fehler macht die man im ruhigen Zustand nicht machen würde. Stirbt man öfters, führt das oft dazu, dass man „seinen Verstand verliert“ und unüberlegte Dinge macht. In meinen Anfängen war das Spiel noch sehr auf Spaß bezogen und man hatte keinen großen Siegeswillen. Doch umso länger man spielt desto stärker war das Verlangen zu gewinnen und besser zu werden. Wieso ich das Spiel immer noch spiele obwohl es nicht die positivsten Gefühle in mir hervorruft? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich das selbst nicht, ich denke es ist die Kommunikation mit Freunden, das Verlangen auf Ansehen und das Ausleben meines „Talents“. Ich würde das Spiel nicht jedem empfehlen, da der Einstieg sehr schwer ist und man auf sehr viele persönliche Barrieren stoßen wird.
L.K.
Nichts wie weg!
Dantons Tod und die Frage nach dem Abstand zur Geraden mit dem Punkt F, die WTO und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper, DNA-Analyse des Welthandels, Agnes und ihre Wirkung auf die Faktoren der Standortwahl, Tertiärisierung und deren Wahrscheinlichkeit beim Ziehen aus einer Urne ohne Zurücklegen...
Stressige, nervenraubende Wochen mit einem Schuss Verzweiflung und einer Prise schlechter Laune - Und Voilà fertig ist die Mischung, mit der ich mich vor meinen Prüfungen quälen musste. Noch immer habe ich keinen blassen Schimmer davon, wie die Ergebnisse ausfallen werden und trotzdem werde ich ständig mit der zur Verzweiflung treibenden Frage konfrontiert – Abitur, was nun?
Während ich nach einer Antwort auf diese Frage suche, steht mir die Leere in meinem Kopf schon ins Gesicht geschrieben. Wer träumt nach diesen stressigen Wochen nicht von einer Auszeit? Der Traum von Freiheit, tollem Wetter, einer atemberaubenden Natur, vielen Shopping-Touren und Städtetrips, dem Erforschen einer bisher unbekannten Kultur und neuen, aufregenden Erlebnissen - Diese abenteuerlichen Gedanken rufen in mir die spontane Antwort hervor: Ich gehe ins Ausland!
Ich versuche mich im Internet schlau zu machen und merke schnell, dass ich wohl nicht die Einzige bin, die sich über einen Auslandsaufenthalt den Kopf zerbricht. Die vielen verschiedenen Angebote und Organisationen bieten unbegrenzte Möglichkeiten: Volunteering, Farmstay, Praktikum, Sprachurlaub, Freiwilligendienst. Woher soll man denn wissen, was das Richtige für einen ist? Hinzu kommt die Besorgnis, ein ganzes Jahr einfach zu vergeuden. Ist es wirklich von Vorteil ein Jahr Pause einzulegen anstatt sofort mit einem Studium oder einer Ausbildung zu beginnen? Die Zeit, die ich in einem ungewohnten Umfeld verbringe, bietet mir die Chance ein anderes Land, eine fremde Kultur, neue Lebensgewohnheiten und Sichtweisen kennenzulernen. Es ist ein aufregendes Abenteuer, das ich selbstständig beschreiten muss. Darüber hinaus kann sich dieses Erlebnis positiv auf meine Selbstständigkeit, Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung auswirken. Auf den ersten Blick hört sich das alles sehr verlockend an und nach dem Abitur ist die Gelegenheit echt günstig, denn niemals ist die Freiheit größer.
Der Traum vom perfekten Auslandsaufenthalt kann allerdings auch schnell zum Albtraum werden. Die unfreundliche Gastfamilie, mit der ich überhaupt nicht zurechtkomme, oder harte Farmarbeit, die mich bis aufs Äußerste erschöpft, auch unvorhergesehene Krankheiten oder überdimensionale Preisklassen können den Aufenthalt ganz schön vermiesen. Die Realität entspricht leider nicht immer den Wunschvorstellungen. Hinzu kommt, dass ein Auslandsaufenthalt immer mit hohen Kosten verbunden ist, die nicht jeder bewältigen kann. Es ist zwar möglich, finanzielle Unterstützung wie Auslands-BAföG zu beantragen, doch die Bürokratie in Deutschland ist sehr hart und langwidrig. Für die Betroffenen springt dabei am Ende kaum etwas heraus und der Großteil der Finanzierung bleibt weiterhin am Reisenden hängen. Egal ob Work and Travel, Volunteering oder Auslandspraktikum - Wer ein Auslandsjahr plant, der sollte genügend Geld parat haben. Es wird kaum möglich sein für Flug, Visum und Versicherung weniger als 2000 € zu benötigen. Außerdem kommen Ausgaben für Nahrungsmittel und Freizeitaktivitäten dazu, die nicht unbeachtet bleiben dürfen.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Erfahrungen eines Auslandsaufenthalts bereichernd sind. Doch inwieweit sich diese positiv auf den zuküntigen Berufsweg auswirken werden, bleibt fraglich. Erschreckend ist, dass die Unwissenheit über die Zukunftsplanung zu der Idee verführt ins Ausland zu gehen. Der Druck, das Leben bereits mit achtzehn Jahren planen zu müssen, ist enorm. Ich bin sicher nicht alleine der Meinung, dass es einfach noch zu früh ist, sich in diesem Alter komplett festzulegen. Das Auslandsjahr bietet Gelegenheit, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Möglicherweise liefern die Erfahrungen, die man im Ausland sammelt, neue Erkenntnisse und schaffen Klarheit darüber, wohin es einen in Zukunft verschlagen wird. Es ist eine gute Möglichkeit, die Zeit nach dem Abitur sinnvoll zu nutzen. Allerdings sollte jeder, der einen Auflandsaufenthalt in Erwägung zieht, sich ausgiebig informieren und Entscheidungen gewissenhaft treffen, damit der Traum nicht zum Albtraum wird.
J.W.