aus: Bildungsplan 2004 (allgemeinbildendes Gymnasium), S. 255f.
1. Wirtschaftliches Handeln im Sektor Haushalt
Die Schülerinnen und Schüler können
- Knappheit als Grundlage wirtschaftlichen Handelns erkennen;
- das ökonomische Verhaltensmodell darlegen und die Begriffe Präferenzen und Restriktionen sachgerecht anwenden;
- grundlegende Aufgaben unterscheiden, die eine Wirtschaftsordnung erfüllt;
- den Wirtschaftskreislauf in seinen Interdependenzendarstellen;
- die Bedeutung des Geldes, der Zinsen und des Kapitalmarkts für eine Volkswirtschaft darlegen;
- Quellen, Verwendung und Verteilung des Einkommens analysieren;
- ihr Konsumverhalten hinsichtlich ökonomischer, sozialer und ökologischer Auswirkungen beurteilen;
- die Bedeutung der Haushalte für eine ökologisch ausgerichtete soziale Marktwirtschaft erfassen;
- die Stellung des Konsumenten im Markt und den Verbraucherschutz beurteilen;
- Einflussgrößen, Höhe und Struktur der Güternachfrage und des Güterangebots darlegen;
- Leistungen und Grenzen der Preisbildung (Marktversagen) auf freien Märkten erläutern;
- Möglichkeiten und Grenzen der Marktwirtschaft erläutern.
2. Wirtschaftliches Handeln im Sektor Unternehmen
Die Schülerinnen und Schüler können
- betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren unterscheiden und in ihrer Bedeutung beurteilen;
- sich einen Überblick über die grundlegenden Entscheidungen verschaffen, die Unternehmen treffen müssen (Produktidee, Rechtsform, Finanzierung und Standortwahl);
- die ökonomischen, sozialen und ökologischen Aufgaben von Unternehmen unterscheiden und die Vereinbarkeit von Unternehmenszielen und unternehmerischer Verantwortung beurteilen;
- die Bedeutung der Unternehmen für eine ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsordnung erläutern;
- die Bedeutung der Produzenten beziehungsweise der Existenzgründungen für eine Volkswirtschaft erläutern;
- die Bedeutung grundsätzlicher Marketingentscheidungen, der Wahl der Rechtsform und des Standorts für den Erfolg eines Unternehmens darlegen;
- die Bedeutung von Investitionen und ihrer Finanzierung für das Unternehmen und die Volkswirtschaft beschreiben;
- den Wandel in der Berufs- und Arbeitswelt analysieren und die damit verbundenen betrieblichen und gesellschaftlichen Auswirkungen beurteilen;
- den Prozess der eigenen Berufswahl reflektieren.
3. Wirtschaftliches Handeln im Sektor Staat
Die Schülerinnen und Schüler können
- ideengeschichtliche Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft herleiten und die reale Ausgestaltung anhand des Regel- und Institutionensystems der Bundesrepublik Deutschland beschreiben;
- sich mit den Funktionen des Staates in der sozialen Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland auseinander setzen;
- staatlich definierte Aufgaben beschreiben, um den Wirtschaftsprozess so zu gestalten, dass die politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Bedürfnisse der Gesellschaft heute und in der Zukunft soweit möglich befriedigt werden können;
- einen Überblick über den bisherigen Verlauf und den aktuellen Stand der wirtschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland geben;
- Wirkungsweisen und Bedeutung grundlegender wirtschaftspolitischer Handlungsfelder unterscheiden (Ordnungspolitik, Stabilisierungspolitik,Strukturpolitik, Geldpolitik und Tarifpolitik);
- wirtschaftspolitische Konzeptionen unterscheiden und beurteilen;
- Reichweite und Grenzen wirtschaftspolitischen Handelns angesichts nationaler, europäischer und globaler Interdependenzen beurteilen;
- gegenwärtige und zukünftige wirtschaftspolitische Herausforderungen analysieren (‚Zukunft der Arbeit‘, ‚Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie‘, ‚Staatsverschuldung‘‚ ‚Verteilungsgerechtigkeit‘) und Lösungsansätze entwickeln.
4. Wirtschaftliches Handeln im Sektor Ausland
Die Schülerinnen und Schüler können
- die Entwicklung des Welthandels und die Rahmenbedingungen und Ursachen des weltwirtschaftlichen Strukturwandels analysieren;
- Zusammenhänge der Sicherung des Lebensstandards in der Bundesrepublik Deutschland mit der Konkurrenzfähigkeit deutscher Produkte auf dem Weltmarkt herstellen;
- Standortfaktoren unterscheiden und die Standortqualität der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten der EU und im internationalen Handel beurteilen;
- den Stand der europäischen Integration im Spannungsfeld von Regionalisierung und Globalisierung, Freihandel und Protektionismus erläutern;
- grundlegendes Wissen über Währungssysteme, Wechselkursdeterminanten und Finanzmarkttransaktionen sachgerecht anwenden;
- die Bedeutung staatlicher und nichtstaatlicher Akteure für die weltwirtschaftliche Ordnung darlegen;
- die Bedeutung der Welthandelsorganisation für die Welthandelsordnung und die Bedeutung des Internationalen Währungsfonds für die Weltwährungsordnung erläutern;
- ökonomische, politische, soziale und ökologische Auswirkungen der Globalisierung analysieren und erläutern;
- globale Problemfelder beschreiben (Stabilisierung der globalen Finanzmärkte, Schaffung von globalen Sozialstandards und Umweltstandards, Entschuldung von Entwicklungsländern, Möglichkeiten von global governance zur Gestaltung des Globalisierungsprozesses) und Lösungsvorschläge erläutern.