Die Theater Ag2 präsentierte "ihre" Hamlet
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Mutig in vielfältiger Hinsicht und in positivem Sinne war diese Inszenierung. Allein die Tatsache, sich an den schwierigen Stoff, das wohl berühmteste Drama der Welt zu wagen, fordert Respekt, denn der Plot ist mächtig. Und dann nahm sich die Truppe noch ganz selbstbewusst die Freiheit, mit dem Stoff zu spielen und ihn für sich zurechtzubiegen.
Im Programmheft war fast schon frech zu lesen: „Wir spielen, wie wir wollen. Zwei weibliche Hamlets (oh ja!), ein Ophilius statt einer Ophelia, drei Mütter usw. Wir nehmen uns nicht nur die Freiheit, Shakespeares Text zu kürzen, sondern auch mit ihm zu spielen. Übersetzt ist er ja bereits von Schlegel. Trotzdem glauben wir: Das ist unser Hamlet.“ Und der Mut wurde belohnt. Durch die Fähigkeit, die Charaktere der einzelnen Spieler*innen in den Figuren durchscheinen zu lassen, sahen die Gäste authentische Jugendliche, die trotzdem dem großen Dramatiker Respekt entgegenbringen. Um mit Hamlet zu sprechen, schienen sie zu sagen: „Mir gilt kein Scheint. Was über allem Schein ist, trag ich in mir“. Man spürte, dass das Ensemble sich engagiert und ernsthaft mit dem Stück und seinen Figuren auseinandergesetzt hat und trotzdem jeder Figur den eigenen Stempel aufzudrücken gewillt war.