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#Jugend (er)forscht!

img 3500Die Theatergruppe des Melanchthon-Gymnasiums Bretten unter der Leitung von Sven Reinwald setzte sich in ihrem selbst erarbeiteten Stück mit Vorurteilen und Klischees über Jugendliche auseinander. Das Stück #Jugend (er)forscht!, das am vergangenen Donnerstag seine Premiere feierte, ist eine Collage von Szenen über Themen, die die Jugendlichen beschäftigen und bewegen. Es fügt sich zum Großteil aus ihren eigens geschriebenen Texten zusammen, was der Aufführung eine private und persönliche Atmosphäre verlieh.

Die Szenen umfassten eine Spannbreite von witzig bis berührend: Mal sah man innere Monologe über den Druck und die Orientierungslosigkeit, die man in der Phase der Jugend fühlt und erfährt, mal eine „Like und Follow“-Schlange, die sich über die Bühne wand. Der Stückverlauf war immer wieder durchsetzt von Zitaten aus diversen Regelwerken, verfremdeten Szenen aus klassischen Stücken und  Interviewsegmenten, die über eine große Videoleinwand eingespielt wurden.

Diese Interviews wurden mit Schüler_innen und Lehrer_innen des MGB geführt und stellten Fragen, die auch das Publikum aktiv zum Nachdenken anregten. Wo siehst du dich in zehn Jahren? Fühlst du dich jugendlich oder erwachsen – oder vielleicht beides? Doch nicht nur die filmischen Elemente setzten Akzente, sondern auch das kunstvolle, von Fleur McKeverne gestaltete Bühnenbild.

Die Theatergruppe präsentierte Lutz Hübners "Die letzte Show"

„Die letzte Show“ – Natürlich hat die Inszenierung der Theater AG des MGB keinen programmatischen Titel. Das wäre auch zu schade, denn das Ensemble um Spielleiter Sven Reinwald meistert das schwierige Sujet mit Bravour, Verve und großem Einsatz. Das Stück von Lutz Hübner erzählt die Geschichte von Emilia, einer Vorzeigetochter schlechthin. Celine Lochschmidt zeigt die Facetten dieses jungen, ehrgeizigen Mädchens auf eindrückliche Weise. Die Zerrissenheit zwischen den Ansprüchen der überforderten Mutter (Nikola Stefen), die ihre Wünsche und Sehnsüchte auf die Tochter projiziert, und ihren eigenen Bedürfnissen wird gekonnt herausgearbeitet. Emilia leidet an Versagensängsten und Schulstress. Emilias Höllenfahrt durch ihre Ängste zeigt erbarmungslose Prüfer (u. A. Paula Diener, Cora Stefen),  deren Ansprüchen niemand gerecht werden kann, übermotivierte Lehrerinnen (Amelie Krause), und verdrängte Selbstmordgedanken. Ihr Lebensgefühl, den Ansprüchen anderer nicht genügen zu können, manifestiert sich besonders deutlich in einer grotesken Schönheitsoperation, die sie entstellt zurücklässt. Die albtraumhaften Szenen, die durch gekonnten Lichteinsatz und stimmungsvolle Musik gestaltet werden, erweisen sich als besonders wirkungsvoll. Zudem belastet Emilia die verfahrene Beziehung zu Michi, einem unerträglichen Macho, eindrücklich verkörpert in einer Hosenrolle von Giuliana Ullo. Emilias Leben erfährt eine entscheidende Wendung, als