Theatergruppe präsentierte Lutz Hübners "Die letzte Show"
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- 03. Juli 2016
„Die letzte Show“ – Natürlich hat die Inszenierung der Theater AG des MGB keinen programmatischen Titel. Das wäre auch zu schade, denn das Ensemble um Spielleiter Sven Reinwald meistert das schwierige Sujet mit Bravour, Verve und großem Einsatz. Das Stück von Lutz Hübner erzählt die Geschichte von Emilia, einer Vorzeigetochter schlechthin. Celine Lochschmidt zeigt die Facetten dieses jungen, ehrgeizigen Mädchens auf eindrückliche Weise. Die Zerrissenheit zwischen den Ansprüchen der überforderten Mutter (Nikola Stefen), die ihre Wünsche und Sehnsüchte auf die Tochter projiziert, und ihren eigenen Bedürfnissen wird gekonnt herausgearbeitet. Emilia leidet an Versagensängsten und Schulstress. Emilias Höllenfahrt durch ihre Ängste zeigt erbarmungslose Prüfer (u. A. Paula Diener, Cora Stefen), deren Ansprüchen niemand gerecht werden kann, übermotivierte Lehrerinnen (Amelie Krause), und verdrängte Selbstmordgedanken. Ihr Lebensgefühl, den Ansprüchen anderer nicht genügen zu können, manifestiert sich besonders deutlich in einer grotesken Schönheitsoperation, die sie entstellt zurücklässt. Die albtraumhaften Szenen, die durch gekonnten Lichteinsatz und stimmungsvolle Musik gestaltet werden, erweisen sich als besonders wirkungsvoll. Zudem belastet Emilia die verfahrene Beziehung zu Michi, einem unerträglichen Macho, eindrücklich verkörpert in einer Hosenrolle von Giuliana Ullo. Emilias Leben erfährt eine entscheidende Wendung, als