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Big Band

Big Band in Stuttgart

Die Big Band des MGB gestaltete bei der Amtseinführung der neu ernannten Kultusministerin Frau Professor Doktor Marion Schick das Rahmenprogramm. Bernhard Pfaus, Musiklehrer und Gründer der Big Band, hat sich mit seinen jungen Musikerinnen und Musikern einen hervorragenden Ruf im Land erspielt, sodass im Ministerium die Wahl nicht schwer fiel, als es darum ging, wer den Festakt im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart mit gestalten sollte.  Die Band hatte bereits bei der Weihnachtsfeier im Umweltministerium viel Freude bereitet und Fans gewonnen. Das Programm wurde mit dem Stück „Just friends“ von John Klenner eröffnet. Nach der Abschiedsrede des scheidenden Ministers Helmut Rau leitete die Band mit Sammy Nesticos „Hay Burner“ zum zweiten Teil der Veranstaltung über, an dessen Ende Ministerin Marion Schick ihre Ziele in der Bildungspolitik skizzierte und deutlich machte, wie wichtig ihr der reibungslose Übergang und die Kontinuität im Amt sei. Mit „You and me“ von Scotty Harris wollte sich die Big Band dann eigentlich verabschieden, aber der nicht enden wollende Applaus ließ den MGBlern keine andere Wahl. Zur großen Freude der anwesenden Festgäste und auf persönlichen Wunsch der neuen Kultusministerin gab es zwei Zugaben, die dem Festakt eine lockere und entspannte Atmosphäre verliehen. Die Schülerinnen und Schüler wurden ausdrücklich für ihre Leistung gelobt und Bernhard Pfaus konnte im persönlichen Gespräch mit der Ministerin verdeutlichen, welch besonderes Engagement und welche Kraftanstrengung nötig ist, um diese außergewöhnliche Leistung zu erbringen und verknüpfte dies mit der Hoffnung, dass die Politik den Alltag und die Sorgen, Nöte und auch das Potential an den Schulen des Landes im Blick behält.

 

 

 

 

 


 

 

Die Bands des MGB betten Publikum auf „Wild Roses“

Wer sich den Eurovision Contest am Samstag ersparte und den Weg in die Aula des MGB fand, der wurde reich beschenkt. Und das gleich dreifach, denn sowohl die Jazz Youngsters, die Combo als auch die Big Band zeigten sich großzügig. 40! Youngster lieferten einen so kompakten Sound ab, dass man ihnen gerne auch den ganzen Abend hätte zuhören können. Selbst bei einer getragenen und anspruchsvollen Ballade wie „Somewhere out there“ war die Dynamik und vor allem die Intonation nahezu perfekt. Bernhard Pfaus belohnte seine Youngsters daher auch mit einem ganz persönlichen Applaus. Der Stolz war den jüngsten Jazzern anzusehen, denn auch die Zuhörer im bis auf den letzten Platz ausverkauften Saal zeigten ihre Begeisterung offen.

Nachdem mit „The Final Countdown“ von Europe - ein echter Kracher mit exakten Breaks, schmetternden Trompeten und einem über allem thronenden Gitarrensolo - die zweite Zugabe gewährt wurde, startete die Combo mit dem relaxed groovenden „Malibu Drive“. Beim „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones hieß es zu Beginn für die Posaunen höchste Konzentration zu zeigen. Und sie waren hellwach. Dass die Combo bereits die verschiedensten Rhythmen authentisch zu produzieren versteht, konnten die Musiker beim Song “Mixed Bag“  beweisen. Das Publikum wurde immer wieder einbezogen, entweder durch kleine Exkurse in die Musikgeschichte, bei der man als Zuhörer erleben konnte, wie ein begnadeter Musikpädagoge Begeisterung erweckt oder durch den genialen Einfall bei „She’s the one“ Schilder in die Höhe zu heben und so das Mitsingen zu erleichtern. Nach der zweiten Zugabe gab es dann nicht nur vom Bandleader „Two Thumbs up“.

Bevor die Big Band die Bühne betrat, begrüßte Schulleiter Rüdiger Herrscher die Anwesenden und gab ein persönliches Bekenntnis ab. „Wenn ich diese Kinder sehe, dann macht mir meine Arbeit Freude“. Er sprach dabei nicht nur  die für alle sichtbare Begeisterung und Leidenschaft für die Musik an, sondern auch den Einsatzwillen und die spürbare enge Verbindung der Jugendlichen zu ihrem Lehrer Bernhard Pfaus. Diese ganz besondere Art der Kommunikation war dann auch wieder bei der Big Band zu beobachten. Ein kurzer Blick, ein kaum bemerkbarer Wink und vor allem die Anerkennung des Bandleaders besonders für den jeweils vorne stehenden Solisten zeugten von dem innigen, von Respekt und Liebe zur Musik geprägten Verhältnis.

Die zur Hälfte aus Neumitgliedern bestehende Big Band bewies, warum sie dieses Jahr zu Recht bereits den ersten Platz beim Remchinger Jazz Festival gewonnen hat. Ein so ausgeglichenes Bandgefüge ist sicherlich außergewöhnlich im schulischen Bereich. Man mag angesichts des Leistungsniveaus aller eigentlich niemanden herausgreifen, aber Fabian Torka, letztes Jahr auf der USA-Reise der Big Band auf dem Riverside Festival als „outstanding musician“ geehrt und mit einem Stipendium ausgezeichnet, drückte mit seinen Soli einigen Songs dann doch seinen professionellen Stempel auf. Man könnte mit dem Titel „Music with attitude“ sagen, was die Band hier praktizierte, war Hingabe im Zeichen einer makellosen Einstellung. Ein weiteres Highlight war dann „Don’t Know Why“. Im Original von Norah Jones, wurde es von Veronica und Salvatrice Cipolla samtig betörend dargeboten, wobei die Band sachte, fast zärtlich begleitete, sodass ein echtes Loungefeeling entstand. Bei der letzten Nummer „I’ve got you under my skin“, das Bernhard Pfaus im Duett mit Veronica Cipolla sang, lief die Band ganz von alleine.

Hier macht sich sicherlich auch etwas bezahlt, was dem Bandleader wichtig ist. Alle drei Bands, von den Jüngsten bis zu den Großen, profitieren von der soliden Arbeit der klassischen Bandbesetzung, die aus Schlagzeug, Bass, Gitarre und Keyboard besteht. Sie bilden das Fundament, erzeugen den Groove, auf dem die Bläser aufbauen können. Bei der dritten Zugabe war des dann soweit, das Publikum forderte unter standing ovations eine vierte Zugabe und nahm damit keine Rücksicht darauf, dass die Schüler drei Konzerte an aneinander folgenden Tagen spielten. Und in diesem Moment zeigte sich der Charakter der Musiker, die dies nicht als Last empfanden, sondern mit Konzentration, Einsatzwillen und vor allem Begeisterung noch einmal den Zuhörern eine Freude machten.


 

Konzert der MGB Big Band


Unter dem Titel "Wild Roses" spielen die Jazz Youngsters, die Jazz Combo und die Big Band des Melanchthon Gymnasiums dieses Jahr ihr traditionelles Konzert in der Aula der Schule. Am Freitag, den 15.5 und Samstag, den 16. 5 um jeweils 20 Uhr und am Sonntag, den 17.5 um 19 Uhr erwartet den Besucher wieder Musik vom Feinsten. Nicht umsonst ist die Big Band unter Leitung von Bernhard Pfaus mittlerweile auch international ein Begriff. Die Schülergruppen bereiten sich dieser Tage intensiv in den jeweiligen Probelandheimen auf dieses Ereignis vor und freuen sich auf dieses besondere Ereignis. Der Kartenverkauf hat bereits begonnen. Karten gibt es täglich um 9.10 Uhr (1. Große Pause) im Foyer des MGB, Reservierungen sind unter der Telefonnummer 07252-957237 möglich.


Interview zur Geschichte der Big Band

Ich treffe mich mit Bernhard Pfaus, dem Bandleader und Peter Störzer, dem Schlagzeuger der Big Band, die sich in einer Pause zu den Aufnahmen für die neue Studio-CD der Big Band für dieses Interview Zeit nehmen. Es ist 17 Uhr, seit 10 Uhr früh sind die beiden schon mit den Schlagzeugparts für zwei Songs beschäftigt und werden nach diesem Interview noch einige Stunden weiterarbeiten. Im Aufnahmestudio werden sich in den nächsten Monaten die einzelnen Bandmitglieder einfinden, um nacheinander ihre Parts einzuspielen, was laut Bernhard Pfaus die Dynamik eines Livekonzerts natürlich nicht entstehen lassen kann, aber dafür den Vorteil bietet, dass Intonation und Arrangement perfekt ausgearbeitet werden können. Wir wollen aber nicht nur über aktuelle Projekte sprechen, sondern die Geschichte der Big Band ein wenig Revue passieren lassen.

Redaktion: Wann wurde die Bigband gegründet und wie kam es dazu?

Pfaus: In den Sommerferien 1988 habe ich erfahren, dass ich die Stelle in Bretten bekomme und habe mit Herrn Fichtner, dem damaligen Direktor ein Gespräch geführt, der den Wunsch äußerte, an der Schule eine Big Band zu etablieren und fragte, ob ich diese nicht ins Leben rufen könne. In den Ferien habe ich dann schon mit zwei Schülern Kontakt aufgenommen (Armin Schulz und Mark Steinhilper) und sie gefragt, ob sie nicht Lust hätten mitzumachen Zu Schulbeginn wurde die AG dann ausgeschrieben, worauf sich 13 Schülerinnen und Schüler meldeten. Das waren so die ersten Gehversuche, denn ich hatte selbst noch nicht so viel Erfahrung in diesem Bereich. Wir haben dann mit erweiterten Bluesgeschichten angefangen, Patterns geschrieben und eben probiert.

Redaktion: Waren damals schon viele Bläser in der Big Band Besetzung?

Pfaus: Eigentlich nicht, es gab damals zwei Schlagzeuger, einen Pianisten, einen Bassisten, einen Gitarristen, zwei oder drei Trompeter, drei Saxophonisten und noch ein paar Klarinetten und Querflöten. Eigentlich war das mehr eine Combo als eine Big Band. Im Frühjahr darauf  gab es dann einen Ehemaligenball in der TV-Halle, an dem wir unseren ersten Auftritt hatten. Und damit kam der Stein ins Rollen. In den nächsten Jahren hat das immer weitere Kreise gezogen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie der Fleischmann im Schwimmbad für die Band gewonnen werden konnte.

Redaktion: Kannst du beschreiben, wie die Situation damals war? Gab es Probleme, die dir zu schaffen machten?

Pfaus: Als die ersten Abiturienten gingen, habe ich erst gemerkt, dass ich vor dem Problem stehe, neuen Nachwuchs zu kriegen und kam so auf die Idee zur Gründung der Combo, um die entstehenden Lücken zu stopfen. Ich habe also Herrn Fichtner gefragt, ob ich eine zweite AG gründen könnte und bekam Grünes Licht. Und plötzlich, so nach zwei Jahren, war diese Combo von der Besetzung her eigentlich schon wieder eine Big Band. Und da die Kleinen auch schon in die Band wollten, gründeten wir vor acht Jahren die Jazz Youngsters.

Redaktion: Sind diese Ags nach Alter oder Können gestaffelt?

Pfaus: Die Präferenz liegt schon auf Unter- Mittel und Oberstufe, aber die Überlappungen entstehen durch das individuelle Können. Fabian Torka (Altsaxophon) spielt zum Beispiel schon seit zwei Jahren in der Big Band, obwohl er damals erst in der achten Klasse war. Begabte können also vorgezogen werden, was aber bedeutet, dass andere später oder gar nicht in die Big Band kommen.

Redaktion: Peter, als Schlagzeuger hat man es ja in dieser Hinsicht nicht leicht. Ergibt sich daraus ein Konkurrenzdenken?

Peter: Eigentlich gar nicht. (Peter schaut seinen Bandleader fragend an.) Oder?

Pfaus: (lacht) Na, du bist der Schlagzeuger.

Peter: Es wird ja vorher ausgemacht, wer welches Stück spielt.

Pfaus: In der Big Band geht’s nach Qualität, der Beste spielt am meisten. Der zweite muss jetzt dienen und kommt dann eben nächstes Jahr zum Zug, wenn Peter Abitur gemacht hat.

Redaktion: Gab es in den ersten Jahren Probleme, die zum Aufgeben hätten führen können.

Pfaus: Nein, eigentlich war die Tendenz hinsichtlich der Teilnehmer immer steigend. Es gab zwar einen Kollegen, der mir damals prophezeite, dass die Big Band an dieser Schule nicht laufen würde, aber damit hat er ja nun nicht Recht behalten. Was die ganze Sache für mich ungeheuer forciert hat, war natürlich die Möglichkeit, im Keller einen eigenen Proberaum auszubauen.

Redaktion: Wie entstand dieser?

Pfaus: Wie probten zunächst im Musiksaal 1, haben aber im Laufe der Zeit immer mehr Equipment hinzugekauft, das wir irgendwann nicht mehr untergebracht bekamen. Außerdem gab es das Problem mit der Lautstärke, also haben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Kellerraum gemacht. Herr Fichtner machte dann den Vorschlag, man solle sich den alten Fahrradkeller mal anschauen, der in einem ziemlich schlimmen Zustand war. Als ich das gesehen habe, dachte ich mir: Das ist es! Darauf haben wir ein ganzes Jahr lang mit den Mitgliedern (u.a. dem Jan Halbritter) diesen Raum ausgebaut. Die Combo übernahm die einfacheren Arbeiten, die Großen waren für die schweren Sachen zuständig, wie zum Beispiel die Schallisolierung. Für uns war damals ganz wichtig, dass Herr Fichtner uns eigentlich freie Hand gab und immer interessiert war an den Fortschritten. Dabei war dieser Raum nicht ganz ungefährdet aufgrund der Raumsituation an der Schule, aber die Idee für eine Nutzung als Klassenzimmer wurde dann doch fallen gelassen.

Redaktion: Was ist das Besondere an der Big Band des MGB?
Pfaus: Unser Sound ist schon eigen. Die Stücke klingen immer nach uns, egal was wir spielen, weil der besondere Schwerpunkt auf der Band, dem Zusammenspiel von Schlagzeug, Bass, Gitarre und Keyboard liegt. Der Groove muss stimmen, der Bläsersatz spielt meistens das notierte Arrangement, das ich eigentlich immer kaufe. Die Band wird also immer speziell behandelt.

Peter: Wir haben auch immer extra Bandproben.

Redaktion: Jedes Jahr verlassen die Abiturienten die Band. Gibt es Erfolgsstorys von einzelnen Musikern?

Pfaus: Es gibt mittlerweile viele Ehemalige, die Musik studieren und auch als Profimusiker oder Musiklehrer tätig sind. Eine der ersten ist Barbara Störzer, dann fällt mir noch Georg Häfele ein, Andreas Pompe (Saxophonist) ist Profimusiker geworden. Viele von unseren Abiturienten gehen nach Mannheim, wo sie eine gute Jazz Abteilung haben.

Peter: Aus dem letzten Jahrgang 2006 waren es ganz viele. Fast alle, die in Mannheim aufgenommen wurden, kommen aus Bretten. Juliane Hörzer studiert jetzt Posaune, Carolin Schmidt fällt mir auch noch ein, Fabian Kehrer studiert Posaune in Karlsruhe.

Redaktion: In der langen Geschichte gibt es sicherlich besondere Begebenheiten und Highlights. Welche würdet ihr hier nennen wollen?

Pfaus: Eigentlich nicht. Nun ja, jedes Jahr die Konzerte, wobei ich sagen muss: etztes Jahr Peter und Paul war schon etwas Besonderes. Das war genial, weil wir in absolut professioneller Umgebung (Licht, Ton und Bühne) bei super Wetter und vor ungefähr 4000 Leuten spielen durften. Die Atmosphäre war toll, es hat einfach alles gestimmt.

Ich persönlich empfinde die Auftritte allerdings gar nicht so als Highlight, weil sie mit unheimlich viel Arbeit verbunden sind und der Adrenalinspiegel extrem hoch ist. Das ist zwar immer positiver Stress, aber ich kann das eben nicht so entspannt genießen. Auch wenn ich vor der Band stehe und locker mit den Fingern schnippe, das ist höchste mentale Anspannung. Die Hörstürze kommen halt nicht von ungefähr. Aber die Außenwirkung auf Peter und Paul ist natürlich enorm.

Redaktion: Die Big Band ist eins der Aushängeschilder des MGB. In welcher Form versucht ihr dieser Rolle gerecht zu werden?

Pfaus: Früher war mir das nicht so bewusst, aber mittlerweile haben wir da ein anderes Bewusstsein. Das habe ich erst nach Jahren gemerkt, dass man gesagt hat: „Aus Bretten kommt ihr? Da gibt es doch diese Big Band?“ Wir werden also nicht mehr nur mit dem MGB, sondern auch mit der Stadt Bretten verbunden. Im Ländle macht das schon die Runde, wir repräsentieren also ein Stück weit Bretten, aber was heißt schon repräsentieren?

Peter: Na, eben einen guten Eindruck zu hinterlassen durch unser Auftreten, unsere Ausstrahlung und die gediegene Optik.

Pfaus: Wir haben unsere Big Band T-Shirts an oder bei feierlichen Anlässen eben die weißen Hemden und die Fliegen oder Krawatten im gleichen Design.

Peter: Auf dem Bildungskongress für Europa hat Bildungsminister Rau Herrn Herrscher gratuliert zu der tollen Big Band an seiner Schule.

Pfaus: Und das Witzige ist. Am Peter und Paul Fest habe ich von einer älteren Dame gehört, sie hätte jetzt doch keine Angst mehr um die Jugend, nachdem sie uns gehört hat. Da gebe es noch nette junge Leute, die so schöne Musik machten. Die Jugend sei nicht so schlecht, wie man immer sage. Daran merkt man doch manchmal, was man mit seiner Musik so transportiert.

Redaktion: Am 19. Oktober findet die Jubiläumsgala statt. Worauf kann man sich von Seiten der Band freuen?

Pfaus: Wir werden den diesjährigen Konzertmitschnitt, den ich gestern zum Pressen ins Studio gebracht habe, als Jubiläums-CD präsentieren.

Redaktion: Gibt es darüber hinaus schon Pläne für das 20-jährige Jubiläum der Big Band?

Pfaus: Parallel zur Jubiläums-CD läuft jetzt schon seit den Sommerferien die Produktion für die neue Studio-CD. Das ist ein Projekt, das auf ausdrücklichen Wunsch der Band entstanden ist. Die CD wird acht Songs beinhalten, eine Art „Best Of“ unter anderem mit zwei Stücken von Pat Metheney. Das wäre dann unsere zehnte CD.

Als ich mich verabschiede und mich für das Gespräch bedanke, weist Peter noch auf eine allerdings geheime Überraschung in Zusammenhang mit dem Bandjubiläum hin. Wir können also gespannt sein und uns jetzt schon auf das nächste Jahr freuen.

 

Compassion: Sozialpraktikum in Klasse 10

Compassion: Sozialpraktikum in Klasse 10

Die Schüler der 10. Klassen haben die Möglichkeit ein Sozialpraktikum in verschiedenen sozial-karitativen Einrichtungen abzuleisten. Sie sollen Einblick in die soziale Wirklichkeit unserer Tage erhalten und dabei die Möglichkeit bekommen ihr erlebnispädagogisches Praktikum mit reflektierendem Unterricht zu kombinieren. Das Praktikum soll eine Hilfestellung zur Persönlichkeitsentwicklung der Schüler darstellen, außerdem sollen soziale Kompetenzen aufgebaut und erweitert werden. Die Schüler, die an einem solchen Projekt teilnehmen, sind durch die Haftpflichtversicherung der Eltern sowie durch eine Zusatzversicherung durch die Schule abgesichert. In der Regel wird das Praktikum nicht vergütet.

Im Laufe des zweiwöchigen Praktikums werden die Schüler in der Regel mindestens ein Mal von einem Lehrer in der Praktikumsstelle besucht. Dieses Gespräch soll dem Schüler die Möglichkeit geben, seine Erfahrungen, gegebenenfalls auftretende Probleme oder Fragen in der Praktikumsstelle anzusprechen.

In der heutigen Gesellschaft entwickelt sich der Trend zur Individualisierung. Dabei ist die erfolgreiche Lebensgestaltung nur durch die Einübung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen möglich. Außerdem verlangt die moderne Arbeitswirklichkeit neben Schlüsselqualifikationen auch Horizonterweiterung, Teamorientierung und Kundennähe.

Das ehrenamtliche Engagement gerät in den Hintergrund, doch ein funktionierendes Gemeinwesen braucht Menschen mit sozialer Sensibilität, Toleranz und Empathie sowie der Fähigkeit zur friedlichen Konfliktregelung.

Da viele Lebensbereiche der heutigen Gesellschaft von der Globalisierung bestimmt werden, muss fächerverbindendes und vernetztes Lernen im Zentrum des Bildungsauftrages der Schule stehen. Zur unterrichtlichen Theorie kommt im Compassion-Projekt deshalb die Praxis in Form eines Praktikums hinzu. Werthaltungen sollen dabei durch Theorie, Praxis und Reflexion entwickelt und gefestigt werden. Der Aufbau dieser Werthaltung wird durch eine gezielte fächerverbindende Vor- und Nachbereitung im Unterricht gefördert.

Hier einige grundlegende Informationen zum Sozialpraktikum „Compassion“

Erkennbare gesellschaftliche Trends:

  • Individualisierung bis hin zum übersteigerten Egoismus
  • Segmentierung der beruflichen Lebenswirklichkeit
  • Abschwächung des ehrenamtlichen Engagements
  • Globalisierung vieler Lebensbereiche
  • Deregulierung als Antwortversuch in Staat und Wirtschaft
  • Absolutes Leistungsprinzip in fast allen Lebensbereichen

Compassion als Gegenentwicklung = Soziales Lernen

  • Erfolgreiche Lebensgestaltung ist nur möglich, wenn soziale und kommunikative Kompetenzen eingeübt werden.
  • Die moderne Arbeitswelt verlangt neben den Schlüsselqualifikationen auch Horizonterweiterung, Teamorientierung und Kundennähe.
  • Ein funktionierendes Gemeinwesen braucht Menschen mit sozialer Sensibilität, Toleranz/Verständnis (Empathie) und der Fähigkeit zu friedlicher Konfliktregelung.
  • Umsetzung des erweiterten Bildungsauftrags der Schule heute: Es kann nicht mehr ausschließlich Wissensvermittlung im Zentrum stehen, sondern fächerverbindendes und vernetztes Lernen sollte im Zentrum stehen sollte.
  • Zur unterrichtlichen Theorie kommt im Projekt die Praxis (Praktikum) hinzu.
  • "Compassion fördert eine erweiterte und konkretere Sinnfindung und Persönlichkeitsbildung

Befürchtungen zu Beginn des Praktikums

  • von den Behinderten und Mitarbeitern nicht akzeptiert zu werden
  • Berührungsängste
  • Angst vor Todesfällen
  • Angst davor, Fehler zu machen
  • Angst davor, dass man Behinderte nicht versteht
  • falscher Umgang mit Behinderten
  • Lachen müssen über Behinderte

Erwartungen zu Beginn des Praktikums

  • Umgang mit Behinderten lernen
  • alte und behinderte Menschen besser kennen lernen
  • Lebenserfahrung gewinnen
  • Horizonterweiterung
  • Vorurteile und Befangenheit gegenüber Behinderteen abbauen
  • mehr über Süchte lernen
  • eigene Stärken und Grenzen kennen lernen

Positive Erlebnisse und Erfahrungen während des Praktikums (Auszug aus den Praktikumsberichten)

  • das Erlebnis, wie schnell die Betroffenen einen aufnehmen und wie ungern sie einen am Ende des Praktikums gehen lassen
  • Dankbarkeit der Senioren und Behinderten
  • Lernen des Umgangs mit pflegebedürftigen Menschen ( Drogensüchtige, Kranke, Behinderte )
  • Entdeckung, dass Behinderte nicht zwangsläufig unglücklich sein müssen
  • Erfolge der Betroffenen mitzuerleben
  • persönliche Gespräche mit Betroffenen und Pflegebedürftigen
  • soziale Seite in sich entdecken
  • Vorurteile wandeln sich in positive Erfahrungen
  • Verantwortung übernehmen
  • eigene Belastbarkeit höher als gedacht
  • auch nützlich für Berufsfindung

Negative Erlebnisse und Erfahrungen während des Praktikums

  • Zeit ging zu schnell vorbei
  • Abschied nehmen müssen
  • Gewöhnung an Körpergerüche
  • Aggressivität einiger Schüler
  • Abbruch der Drogentherapie bei einigen Patienten
  • „Leichter Behinderte“ bestimmen
  • über schwerer Behinderte

 

A. Hensgen und C. Faller